In einem knappen Monat – am 15. November – kommt die Capsule Collection von Maison Margiela für H&M in die Geschäfte. Seit dieser Woche ist zunächst das Lookbook online. Dass das Pariser Avantgarde-Label sich überhaupt auf eine Kollaboration mit einer derart expliziten Mainstream-Marke eingelassen hatte, war bei der Ankündigung der Kollektion im letzten Juni für viele Fashion-Insider recht überraschend. Ebenso überraschend ist jetzt, in welchem Maß sich die designerische DNA des Hauses in ihrer H&M-Linie wiederfindet.
Dekonstruktivistische Designer-Looks als Damen- und als Herren-Linie
Die H&M-Kunden erwartet im November eine Mode-Linie mit sehr unkonventionellem und individualistischem Flair. In der Damen-Linie werden sich vermutlich auch viele Frauen wiederfinden, die der Mainstream-Mode ansonsten eher 
skeptisch gegenüberstehen. Die Herren-Linie orientiert sich demgegenüber stärker an – etwas existenzialistisch interpretierter – Street- und Urban-Wear, ohne den Avantgarde-Ansatz aufzugeben.
Insgesamt hat das Designer-Team von Martin Margiela für die Schweden eine Kollektion entworfen, die sehr recht konsequent auf den dekonstruktiven Marken-Kern des Labels setzt. Natürlich basieren die Looks vor allem auf Neuinterpretationen früherer Prêt-a-porter-Kollektionen von Maison Martin Margiela – designerische Abstriche oder eher verschwommene Konturen lassen sich in der Kollektion für H&M jedoch nicht erkennen.
Legere Looks mit präzisen Schnitten
Die Silhouetten der Capsule Collection von Maison Martin Margiela präsentieren sich asymmetrisch, leger und oversized. Weite und etwas überlange Hosen werden mit einem sehr präzisen Blazer oder einem XL-Jackett getragen. 
Maxi-Röcke zu formal stark reduzierten Oberteilen sorgen für eine cool-puristische Performance. Andere Modelle – so etwa ein kurzes Kleid, das beispielsweise mit einem recht voluminösen Cape oder einem Fake-Fur-Mantel kombinierbar ist – erinnern an Styles der 1960er Jahre. Formal strenge Rock-Ensembles stehen neben recht femininen Kreationen, unter anderem einer langen Tunika im Kimono-Stil über schmalen Hosen.
Für „harte Wintertage“ gibt es einen weißen Mantel aus gestepptem Material – im Lookbook wurde er zusammen mit einer silbernen Paillettenhose vorgestellt. 
Farblich ist die Kollektion – wie nicht anders zu erwarten – sehr reduziert, dominierend sind neben Schwarz und Weiß verschiedene Nuancen von Blau und Beige. Intensivere Akzente setzen vor allem einige drapierte Kleider in Türkis und Rot. Sehr schick sind auch die Leder-Accessoires zur Kollektion – im Lookbook waren verschiedene Ledertaschen, ein recht massiver Reise-Bag sowie Stiefel in auf die unterschiedlichen Looks gut abgestimmten Designs zu sehen.
Erste Kampagnenbilder zur Kollektion von Maison Martin Margiela für H&M wurden bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht. Die Fotoshootings mit den Models Marie Sophie Wilson und Sarah Murray wurden von der britischen Filmemacherin und Fotografin Sam Taylor-Wood aufgenommen.
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