Das Berliner Label Achtland gehörte zu den Stars der letzten Berliner Fashion-Week. Oliver Lühr und Thomas Bentz haben Achtland erst 2011 gegründet und mit gezielten Präsentationen – meist in handverlesenem „kleinem Rahmen“ – systematisch ins Gespräch gebracht. Inzwischen werden sie auch durch „Vogue“-Chefin Christiane Arp und ihren „Vogue Salon“ gefördert.
Inzwischen ist auch das Lookbook der Frühjahrs-Sommer-Kollektion von Achtland online. Die Looks wurden von Persönlichkeit und Pioniergeist der US-amerikanischen Ozeanografin Dr. Sylvia Earle inspiriert, die mit ihren „Aqua Babes“ in den 1970er Jahren die Unterwasserwelt erforschte. Mit maritimen Vorlagen hat das Resultat jedoch nichts zu tun – dafür umso mehr mit Coolness, urbaner Eleganz und Tragbarkeit.
Street- und Citywear mit komplexer Formensprache
Die Formensprache der Kollektion orientiert sich an moderner Street- und Citywear – minimalistisch, lässig, für jeden Anlass und für jede Tageszeit geeignet. Shirts und Seidenblusen werden zu meist leicht ausgestellten Shorts und kurzen Röcken kombiniert, A-Silhouetten-Kleider lassen sich sowohl im Office als auch in einer Club-Nacht tragen, Low-Waist-Minis zu Tank-Tops werden durch die Kombination mit elaborierten Land- oder Kurzarm-Blazern zu schicken City-Outfits. Das Besondere an der Achtland-Mode offenbart sich im Detail: Dezente Grafik-Prints kontrastieren mit farblicher Reduktion und spannenden Texturen, aufwendigere Teile beeindrucken mit komplexen Material-Kombinationen – ein eigentlich simpler Minirock wird so zu einem kleinen Kunstwerk aus Spitzen, Overlays und Perlensträngen. Farblich gibt sich die gesamte Linie sehr verhalten – ihre Grundfarben sind Schwarz, Weiß, Blau und Apricot. Farbakzente setzen Prints und grafische Strukturen in Erdtönen, Aubergine und etwas Rot.
Achtland: Kontrast zwischen Funktionalität und „Neo-Romantik“
Achtland-Designer Oliver Lühr arbeitete nach seinem Studienabschluss zunächst bei Balenciaga und einer japanischen Marke, Thomas Bentz ist Politik- und Wirtschaftswissenschaftler. Ihre Gründung haben sie von Anfang an als ein High-End-Label positioniert – der kommerzielle Erfolg des Konzepts beginnt sich inzwischen abzuzeichnen. Als ihre Marken-Philosophie beschreiben Lühr und Bentz das „Einfangen des Lebensgefühls des neuen Berlin“ mit Fokus auf dem Kontrast zwischen Funktionalität und „Neo-Romantik“. Der Name Achtland geht übrigens auf eine mythische Kelten-Königin zurück, die durch ihre Ehe mit einer Gottheit schließlich unsterblich wurde.
Wer Mode von Achtland nicht im Internet, sondern im „Real Life“ erwerben will, wird unter anderem im Quartier 206 an der Berliner Friedrichstraße fündig. Der dortige „Department Store“ führt vor allem Kollektionen internationaler High-Fashion-Marken, unter anderem von Acne Studios, Burberry Prorsum, Comme des Garçons und Victoria Beckham.
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