Der unabhängige britische Online-Händler Asos ist inzwischen auch in Deutschland ein Geheimtipp für junge und erschwingliche Designer-Mode. Auf dem Asos-Portal werden rund 2.000 Marken angeboten – darunter Kollektionen von Stars der britischen Designer-Szene wie Sophia Kokosalaki oder dem Glamrock-Schmuckdesigner Stephen Webster. Daneben erscheinen jeweils eigene saisonale Kollektionen, die durch ein hauseigenes Designer-Team entworfen werden. Kreativ-Chef ist dafür der sehr unkonventionelle deutsche Designer Markus Lupfer, der seit 1989 in London außerdem sein eigenes Fashion-Label betreibt.
Die Herbst-Winter-Kollektion 2012 von Asos präsentiert sich unter den High-Street-Linien der Saison als ein absolutes Highlight. Die Message der neuen Mode-Linie ist vor allem: Asos wird erwachsen. Nachdem sich die Asos-Kollektionen in den vergangenen Jahren mit verspielten Looks und sehr jugendlichen Details vor allem an Girlie-Fashionstas wandten, ist die neue Linie fast ein absoluter Bruch mit dem bisherigen Asos-Fashion-Paradigma. Asos setzte diesmal auf Purismus ebenso wie auf legere Eleganz, die ihre Wurzeln in der urbanen Streetwear nicht verleugnen, jedoch auch von „gestandenen Frauen“ tragbar sind. Parallel dazu schaffen Sub-Linien und spezielle Themen Fashion-Räume für die Fans von etwas opulenterer Mode.
Androgyn, klassisch und „Urban Boheme“
Dominant bei Asos sind im nächsten Herbst sehr androgyne Looks mit präzisen, schnörkellosen Silhouetten. Klassische Etui-Kleider oder Hose-Shirt-Ensembles in eher dunklen Farben und teils mit dezenten Prints stehen neben einem reduzierte College-Style. „Urban Boheme“ kommt unter anderem in einer Serie von Maxiröcken zu robusten Booties, Shirts und taillierten Blazern zum Tragen.
Daneben gibt es legere Denim-Looks, Leder-Blousons und -Jacken sowie ein sehr reichliches Sortiment an schicken Blusen, meist leicht oversized oder im Layer-Look.
Großartig ist unter anderem ein Jumpsuit aus grauem Tweed, der im Lookbook zu einem rustikalen Wollpullover kombiniert wird.
Vintage-Kreationen ohne konservativen Touch
Ein anderes Segment der Kollektion erinnert mit farbintensiven Prints – auf Parkas, Leggings und hautengen Overalls und Tops – in der Kombination zu Bikerjacken oder XXL-Pullovern – an Vintage-Styles der Counter-Culture aus den 1970er und 1980er Jahren.
Printmotive gibt es auch in vielen anderen Looks der Linie – in einigen Entwürfen durchaus romantisch-mädchenhaft – jedoch ohne den expliziten und oft leicht konservativen Retro-Kontext vieler anderer aktueller Kollektionen.
Auch die integrierte Party-Linie – kurze Kleider im 1960er-Jahre-Stil, die sich je nach Styling sowohl für eine Club-Nacht als auch einen etwas offizielleren Anlass eignen – gibt sich betont schlicht und gerade deshalb glamourös. Akzente setzen zum Teil Spitze, Tüll-Layer sowie filigrane Leder-Applikationen.
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