Für Lanvin-Chefdesigner Alber Elbaz ist 2012 ein Jubiläumjahr – seit zehn Jahren ist er der kreative Kopf des Pariser Modehauses und verkörpert mit seinen meist sehr raffinierten, femininen Kreationen die designerische DNA der Marke. Er selbst beschreibt seine Entwürfe gern als „Classic with a twist“.
Zur Pariser Modewoche im März 2012 spendierte Elbaz dem Runway-Publikum im „Espace Ephémère Freyssinet“ eine dreistöckige Torte und Champagner. Darauf folgte eine Buchveröffentlichung über seine Karriere bei Lanvin. Das aktuelle Jubiläums-Highlight stammt aus dem Atelier des Modeschöpfers: Eine Capsule Collection mit luxuriösen Accessoires.
„Happy Bags“ mit Tüll und Perlen
Die Sonderkollektion erscheint unter dem Namen „Happy“ und reflektiert damit das Lebensprinzip von Elbaz ebenso wie charakteristische Elemente seines Schaffens. Taschen, Pumps, Sandalen und sogar Sneakers aus edlen Materialien inklusive Kroko- oder Pythonleder treffen auf opulenten Schmuck mit edlen Steinen. Tüll und Perlen sind das Markenzeichen der exklusiven Linie – die Kombination aus beiden findet sich an Ballerinas, aber auch an Ketten wieder.
Im Zentrum der Capsule Collection von Elbaz stehen die verschiedenen Versionen seiner „Happy Bag“ – manche sind mit einem Herz aus roten Schmucksteinen versehen, andere schmückt ein signifikanter Schriftzug des Designers, wieder andere präsentieren sich mit Animal-Skin-Motiven. Schuhe, Halsschmuck und natürlich eine „Happy Bag“ stehen jeweils für ein eigenes Fashion-Thema und passen teils zu „großen“ Roben, teils aber auch zu eher legeren Outfits.
Alber Elbaz für Lanvin – ein kreativer Glücksfall
Alber Elbaz – geboren 1961 in Casablanca – stammt aus einer jüdisch-marokkanischen Familie, die 1972 nach Israel emigrierte. Sein Studium absolvierte er am „Shenkar College for Engineering and Design“ in Ramat Gan bei Tel Aviv. 1985 ging er nach New York, arbeitete unter anderem sieben Jahre lang für den US-amerikanischen Fashion-Innovator Geoffrey Beene, entschied sich 1997 jedoch für ein Design-Engagement beim Pariser Modehaus Guy Laroche. Ein Jahr später wechselte er zu Yves Saint Laurent, der ihm die Damen-Linie des Hauses übertrug und Elbaz als seinen Nachfolger betrachtete.
Die Gucci Group, welche das Label 1999 übernahm, wählte stattdessen allerdings Tom Ford als Kreativ-Chef. Alber Elbaz wurde nach einem Intermezzo beim italienischen Fashion-Label Krizia 2001 durch Lanvin angeworben – „Wecke die schlafende Schönheit“ war seinerzeit der heute legendäre Initialsatz des taiwanesischen Lanvin-Eigners Shaw-Lan Wang, der die Marke gerade übernommen hatte und Elbaz als deren Chefdesigner etablierte.
Für Alber Elbaz – und Lanvin – erwies sich diese Wendung seiner Laufbahn als ein kreativer Glücksfall – sein eigenes Kreativ-Konzept ist offensichtlich deckungsgleich mit der designerischen DNA des Labels. Internationale Anerkennung gab es nicht nur von den Trägerinnen seiner Mode und der globalen Fashion-Szene, sondern 2005 auch durch einen „International Award“ des CFDA. 2007 erhielt Alber Elbaz für sein designerisches Werk mit der Auszeichnung als „Ritter der Ehrenlegion“ die höchste Ehrung Frankreichs.
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