Zur vorletzten London Fashion Week präsentierte die britische Fashion-Kette Topshop eine Modelinie, die innerhalb der Branche und von den Mode-Redaktionen belächelt bis verrissen wurde – die Statements reichten seinerzeit von „subtil ist anders“ bis zum Total-Verriss als „purer Trash“.
„Topshop Unique“ ist eine zweimal jährlich aufgelegte Themen-Kollektion des Modehändlers – für die Frühjahr-Sommer-Kollektion 2012 hatten die Topshop-Designer konventionelle Sportswear-Styles mit altägyptischen Motiven kombiniert. Ihr Konzept, das Erscheinungsbild der Pharaonen durch die Fusion von Altem und Modernem zu „urbanisieren“, war im ersten Anlauf offensichtlich völlig durchgefallen.
Verrissene Pharaonen-Kollektion ist ein Verkaufshit
Die Fashion-Kundinnen sind an die Wertungen der Mode-Journalisten allerdings nicht gebunden. Der ersten Dior-Kollektion nach John Galliano, die von Diors Interims-Kreativchef Bill Gaytten entworfen wurde, prophezeiten fast alle Medien einen absoluten Misserfolg am Markt – Dior meldete damit wenig später Verkaufserfolge, die zahlenmäßig um 14 Prozent höher als im Vorjahr waren.
Eine vergleichbare Erfahrung durfte jetzt auch Topshop machen – die gerade in die Stores gekommene Pharaonen-Kollektion „fliegt“ geradezu aus den Regalen und gilt schon jetzt als ein Verkaufshit, deren Erfolg am Markt alle früheren Topshop-Kollektionen in den Schatten stellt.
Prominente Fans als Promotion-Faktor
Die britischen Fashion-Medien sprachen inzwischen bereits von einem regelrechten „Ägypten-Fieber“ – ausgelöst wurde es nicht zuletzt durch die Begeisterung diverser Celebrities für die neue Topshop-Kollektion. Den Anfang machte die Rapperin Azealia Band, die zur London Fashion Week im Februar 2012 in einem Pharaonen-Look aus der Kollektion erschien.
Der nächste wichtige Promotion-Schub kam von Lindsay Lohan, die für das Magazin „Love“ in einem Kleopatra-Shirt von Topshop – und sonst nichts – vor der Kamera von Terry Richardson posierte. Wenig später wurde R&B-Star Rihanna in einer kürzeren Version desselben Teils gesehen. Nachdem auch Sängerin Nicola Roberts das gleiche Outfit präferierte, meldete die Topshop-Webseite wenig später den temporären Ausverkauf des Teils.
Fazit: Die Kritiker finden die Kollektion vermutlich noch immer marginal. Die Herzen der Käuferinnen haben die Pharaonen-Looks von Topshop – mit ein wenig prominenter Hilfe – gewonnen.
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