Im Mai 2011 hat die Pariser Designerin Delphine Ninous die kreative Leitung des französischen Labels Comptoir des Cottoniers übernommen. Ihre kreativen Sporen verdiente sich die 31-jährige zuvor bei Christian Lacroix, Isabel Marant und Diane von Fürstenberg. Jetzt präsentierte sie die erste Kollektion für ihren neuen Arbeitgeber – im typischen leger-urbanen Stil der Marke, jedoch farblich weniger zurückgenommen als frühere saisonale Linien. Ihre Arbeiten wurden durch Los Angeles und Kalifornien inspiriert.
Der „Vogue“ sagte Delphine Ninous, dass die Mode des Pariser Labels viele verschiedene Frauen ansprechen soll. Ihr gemeinsamer Nenner ist, dass sie mit beiden Beinen fest im Leben stehen, Fashion spielerisch betrachten und sich Outfits wünschen, die sie in City oder Office, aber auch am Abend tragen können.
Authentisch, generationsübergreifend, weiblich
Die aktuellen Kreationen von Delphine Ninous entsprechen diesem Markenbild perfekt. Frischer, jugendlicher als zuvor sind die Entwürfe allerdings – die neue Farbigkeit von Comptoir des Cottoniers kommt nicht zuletzt den Accessoires zugute, die, gern in Rot oder Orange, spannende Akzente setzen. Dabei ist Delphine Ninous dem Mütter-Töchter-Konzept als Markenzeichen ihres Labels treu geblieben – entsprechend kombiniert, sprechen die schicken Teile durchaus zwei Generationen an.
Comptoir des Cottoniers hat sich bereits vor über zehn Jahren von der Arbeit mit professionellen Models verabschiedet und castet für seine Kampagnen und Kataloge stattdessen Mutter-Tochter-Paare. Delphine Ninous nannte als Voraussetzung für die Bewerberinnen vor allem Authentizität, Ausstrahlung und Natürlichkeit. Interessant ist dabei ihre Sicht auf das modische Zusammenspiel der Generationen: Mütter geben ihren Geschmack, ihre Erfahrungen mit Mode sowie ihren Sinn für Eleganz und Qualität an ihre Töchter weiter. Umgekehrt bringen diese ihren Müttern oft bei, wieder spielerisch mit Mode umzugehen und „stolz auf ihre Weiblichkeit“ zu sein.
Natürliche Mode für selbstbewusste Frauen
Delphine Ninous erinnerte sich vor diesem Hintergrund an den Einfluss von Mutter und Großmutter auf ihren eigenen Stil – abgesehen von den verschiedenen Geschmäckern verkörperten beide Frauen natürliche Eleganz ohne aggressiven Sex-Appeal. Inzwischen findet sie, dass es auch bei Comptoir des Cottoniers vor allem darum geht, natürlich aufzutreten und sich ohne aufwendiges Styling gut – und stark – zu fühlen.
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