Daphne Guinness gilt mindestens in Großbritannien als Stil-Ikone sowie als Meisterin von Selbstinszenierung, Performance und Exzentrik – letzeres bestreitet die 44-jährige allerdings seit Jahren. Am Mittwochabend versteigerte sie im berühmten Londoner Auktionshaus Christie´s 102 Einzelstücke ihrer Garderobe sowie fotografische Raritäten unter anderem aus dem Studio von Mario Testino.
Unter den Hammer kamen beispielsweise Roben von Chanel, Christian Lacroix, Azzedine Alaia sowie Guinness´ Freund und Designer-Favoriten Alexander McQueen, zu dessen Tod im Jahr 2010 Daphne Guinness Trauerkleidung trug.
Der Auktionserlös geht an die „Isabella Blow Foundation“. Isabella Blow war bis zu ihrem Tod 2007 eine der einflussreichsten Mode-Journalistinnen in den USA und Großbritannien. Ihre Stiftung unterstützt junge Kreative in den Bereichen Kunst und Mode sowie Forschungsprojekte zu Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.
Lady Gaga: 68.500 Euro für ein Kleid, Erinnerungen und Charity
Das Management der Stiftung konnte sich am Mittwoch über Erlöse freuen, die mit knapp 600.000 Euro viermal höher waren als erwartet. Ein Höhepunkt war das erfolgreiche Gebot von Lady Gaga für eine Robe von Alexander McQueen aus dem Jahre 2008 zusammen mit einem Foto von Mat Collishaw von Daphne Guiness in dieser Kreation.
Die Sängerin, selbst eine enge Freundin und Alexander-McQueen-Vertraute, bezahlte für das elfenbeinfarbene Empire-Kleid aus Tüll und Spitze statt der vorab prognostizierten 19.000 bis 25.000 Euro die stolze Summe von 68.500 Euro. Gestern twitterte sie zu ihrem Kauf: „Ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin von Mode und fühle mich geehrt, die ´Isabella Blow Foundation´ zu unterstützen. Daphne Guinness ist eine Pionierin für Frauen in der Kunst.“
Das absolute Highlight der Auktion war allerdings nicht das Gebot von Lady Gaga, sondern der Auktionserlös für ein von Mario Testino 2008 für die britische „Vogue“ aufgenommenes Porträt von Daphne Guinness, das mit 107.000 Euro nicht nur innerhalb der Auktion, sondern für Testinos Werke insgesamt einen Rekord erzielte.
Moderne Amazone in Nieten, Strass und „Flesh“
Lady Gaga – mindestens ebenso exzentrisch wie Daphne Guinness – hält Medien und Publikum derzeit nicht nur durch ihr Rekord-Gebot, sondern auch durch ihre „Born this Way Ball“-Welttournee in Atem. Großartig – und provozierend – sind dabei unter anderem ihre Outfits. Vier Bühnen-Looks für den asiatischen Teil der Tour stammen aus dem Atelier von Giorgio Armani, der sie dafür mit Lack, Leder, Strass und Nieten zur „modernen Amazone“ stilisierte.
Zum Auftakt ihrer Konzertreihe in Australien waren gestern außerdem eine – diesmal allerdings artifizielle – Neuauflage ihres berühmt-berüchtigten „Flesh“-Kleides aus dem Jahr 2010 sowie ein Look mit Reminiszenzen an Luc Bessons Kult-Film „Das fünfte Element“ zu sehen.
Kommentiere als erstes!