Die Münchner Unternehmerin Marion Heinrich gehört seit den 1970er Jahren zu den Celebrities der Fashion-Szene an der Isar. 1976 sorgte sie in ihrer Boutique im Szene-Stadtteil Schwabing mit der ersten und einzigen Mode-Kollektion Brigitte Bardots („La Madrague“) für einen Hype und eigene positive Presse. Ihr bis heute expandierendes Münchner Boutiquen-Universum bietet exklusiven internationalen Marken eine Heimstatt – unter anderem Marion Heinrichs Lieblings-Labels Azzedine Alaia und Manolo Blahnik, Pariser Couture von Lanvin, Balmain oder Chloé sowie den US-amerikanischen Design-Stars Diane von Furstenberg, Victoria Beckham oder Mary-Kate und Ashley Olsen mit „The Row“.
Fashion-Hedonist Tom Ford gehört seit langem zum geschäftlichen und privaten Freundeskreis der Münchnerin. Die Verbindung entstand in den 1990er Jahren, als Marion Heinrich in der Isar-Metropole einen Gucci-Store eröffnen wollte – Ford war zu jener Zeit der Kreativ-Chef des Luxus-Labels. In den Boutiquen Marion Heinrichs hatten auch bisher Düfte und Eyewear von Tom Ford ihren festen Platz. Die Idee zum eigenen Label-Store entstand, als der Designer Anfang 2011 seine Damen-Linie launchte.
Tom Ford: Deutsche Fashion-Kunden haben „keine Angst vor Style“
Der Tom-Ford-Store in einem historischen Gebäude in der Falckenbergstraße 17 und direkt gegenüber dem Hotel „Vier Jahreszeiten“ wurde bereits im November 2011 eröffnet. Auf 130 Quadratmetern und in einem Interieur aus Marmor, poliertem Stahl und deckenhohen Spiegelflächen gibt es hier – bislang einmalig in Deutschland – die Tom-Ford-Damenkollektion zu kaufen.
Am gestrigen Abend baten Marion Heinrich und Tom Ford nun auch zur „offiziellen“ Eröffnungsparty. Auf der Gästeliste standen Prominente wie Christiane Arp, Chefredakteurin der deutschen „Vogue“, die Schauspieler Sophie von Kessel und Max von Thun, die Berliner Sängerin Elisa Schmidt sowie die früheren GNTM-Stars Jana Beller und Sara Nuru. Tom Ford outete sich dabei als München-Fan und plant weitere Besuche. Lob erhielt das deutsche Fashion-Publikum wegen seinem Mut zu „Style“.
Tom Fords Womenswear – Individualität und Business
Über die Entwicklung seiner Damen-Kollektion sprach Tom Ford schon etwas früher im „Vogue“-Interview. Demnach war er selbst erst mit seiner Herbst-Winter-Kollektion 2011 absolut im reinen – sie repräsentiere die „Tom-Ford-Frau“, sei aber auch kommerziell durchdacht.
Durch seine Debüt-Kollektion im Januar 2011 habe er dagegen lernen müssen, dass zu viel Individualität im Mode-Business nicht funktioniere – ihre Looks hatte er seinerzeit für Celebrities wie Beyoncé, Lauren Hutton und Juliane Moore entworfen, welche seine Kreationen auch auf dem Runway präsentierten. Außerdem vermisste er seinerzeit die designerische Kohärenz der Linie. Seine eigene „künstlerische Handschrift“ in der Damenmode musste er erst finden – demgegenüber sei er in seiner Menswear seit jeher seine „eigene Muse“.
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