Nach ihrem Zwischenspiel mit einer Capsule Collection zur London Fashion Week präsentierte Stella McCartney heute Morgen ihre „reguläre“ Pariser Kollektion. Beide Linien zeigen in der Zusammenschau zwei grundlegende modische Facetten der „Stella McCartney-Frau“ – an der Themse hatte die Designerin sehr junge Abendroben mit hohem Sex-Appeal gezeigt, an der Seine ging es nun um ihre Tages-Looks. Jung und sehr prägnant zeigte sich die designerische Handschrift Stella McCartneys auch hier. Ihre Kreationen changierten zwischen Sportswear, „Schoolgirl“-Looks und elegant-legerer City-Mode – viele davon zeigten die bereits in London eingeführte „Sanduhr“-Silhouette mit betonter Taille.
Stella McCartney – Sportswear, City-Looks und Grafik
Durch Stella McCartneys Kollektion zog sich unter anderem ein Grafik-Thema – elaborierte florale Elemente waren an vielen Looks zu sehen und betonten entweder Brustpartie und Schultern oder prägten – meist im Zusammenspiel von Schwarz, Weiß und Kobaltblau – das gesamte Outfit. Insgesamt bot die Kollektion recht vielseitige Impressionen. Explizit an Sportswear orientierte Kreationen mit legeren, weiten Hosen zu langen Blazern oder asymmetrisch geschnittenen Zipper-Mänteln standen neben Minikleidern, Hosen-Ensembles und Kostümen, die – inklusive Knitwear – auch für einen offizielleren Auftritt taugten. Für eine Serie von Mänteln, Jacken und Rock-Blazer-Kombinationen kam außerdem reichlich Tweed zum Einsatz, allerdings nicht im konventionellen „Country-Stil“, sondern in einer jungen Interpretation mit asymmetrischen Details und Colourblockings. Letztere prägten generell den zweiten Teil der Schau – allerdings nicht mit farbintensiven 1980er-Jahre-Reminiszenzen, sondern in einer originären und grafisch ausgereiften Form.
Vivienne Westwood – Urbane Eleganz, verspielte Looks und Avantgarde
Bereits am Samstagnachmittag zeigte Vivienne Westwood, die ebenso wie Stella McCartney mit ihrem Label seit langem in Paris präsent ist, ihre Herbst-Winter-Kollektion 2012. In ihren Kreationen
trafen Punk- und Avantgarde-Elemente auf Verspieltes und bei einigen Entwürfen auch auf urbane Eleganz. Für britische Impressionen sorgten Looks mit Tweed und Karos, die sich nicht nur an den Kleidern, sondern auch an Plateau-Heels und Gamaschenboots wiederfanden – Westwood kombinierte dazu unter anderem einen Tüll-Rock oder filigrane Seidenblusen mit Grafik-Prints. Daneben gab es explizite Streetwear, einige opulent bestickte Tops und Kleider sowie japanisch inspirierte Avantgarde-Entwürfe. Andere Ensembles erinnerten mit schmalen, strengen Silhouetten und stark betonten Schultern an Styles der 1940er Jahre. Auch im Finale der Show fand sich Elegantes – und ein punkig inszeniertes Brautkleid.
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