Harald Glööckler war einer der deutschen Promis, die für Schlagzeilen über den Jahreswechsel sorgten: Die TV-Dokumentation seines Einzugs (im August 2011) in sein neues Berliner Penthouse mit Blick aufs Brandenburger Tor – 1.400 Quadratmeter Wohnfläche für einen monatlichen Mietpreis von 20.000 Euro – ein ergriffener Lebensgefährte zur Hausbesichtigung und eine Kollektion für Bonprix, die im Januar in die Geschäfte respektive die Kataloge kommt.
Fakt ist: Harald Glööckler ist ein Medien-Ereignis für den Boulevard und gilt dort als „Deutschlands schrillster Mode-Designer“ , „Volks-Lagerfeld“ und „Mode-König“ – ob wegen seiner Kreationen oder wegen seiner Inszenierung zwischen Rudolph Mooshammer und Prince, wissen Publikum und Journalisten wohl am besten.
„Haute Couture“ aus Stuttgart
Geschäftstüchtig ist der fragile geschminkte Mann mit den großen Ringen an den Händen auf jeden Fall – und dabei changierend zwischen Arbeiten für Bonprix und Lidl, die Shopping-Kanäle HSE 24 und QVC sowie seiner „Haute Couture“ für Stars wie Chaka Khan. In seiner Idee von „Haute Couture“, „Couture“ und „Prêt- a-Porter“ und dem Ende der erfolgreichen Vermarktungskette im Massenmarkt liegt das Problem. Seine erste „Haute Couture“-Show fand in Stuttgart statt – Chaka Khan war dort.
Bühnen-Designer und Workaholic
Weniger bekannt ist, dass das Medien-Ereignis aus Zaisersweiher in der Nähe von Maulbronn/Baden-Württemberg seine Karriere – unter anderem – als Kostüm-Designer begonnen hat: Renitenz-Theater Stuttgart, Friedrichstadt-Palast – für letzteren in einer Spielzeit 350 Kostüme inklusive Stylings und Make-up.
Dieses Pensum spricht für einen Workaholic – die Arbeiten in 2011 für Rossmann, Klingel, Lidl und aktuell Bonprix vermutlich auch. Auf seiner Webseite präsentiert Glööckler seine Design-Idee im großen Wurf und erzählt seine Mode-Story auf der Ebene des Kostüms zwischen Kitsch und Bühne – „Pompöös“ ist sein Markenzeichen. John Galliano kam damit durch – allerdings, mit Heritage.
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