Als Marc Jacobs zur Pariser Modewoche seine Frühjahrs-Sommer-Kollektion 2012 präsentierte, dachten viele, dass dies seine letzte Kollektion für „Louis Vuitton“ sein würde. Die Verhandlungen über seinen Wechsel auf die Position des „Dior„-Chefdesigners schienen damals bereits recht weit gediehen, die Medien sahen den US-amerikanischen Design-Star als die allererste Wahl von LVMH-Chef Bernard Arnault und die angeblich noch offenen finanziellen Fragen als lösbar.
Jetzt meldete das Magazin „Women´s Wear Daily“, dass die Verhandlungen zwischen „Dior“ und Marc Jacobs ins Stocken geraten sind und das Pariser Couture-Haus bereits mit anderen Designern im Gespräch ist. Als mögliche Kandidaten für die Nachfolge John Gallianos werden derzeit Raf Simons – derzeit Chefdesigner bei „Jil Sander„, Alexander Wang und Jason Wu gehandelt. Auch „Givenchy“-Kreativchef Riccardo Tisci, der von Anfang an als heißer Kandidat für Dior galt, soll noch – oder wieder – im Rennen sein.
Marc Jacobs wollte nur mit Team zu „Dior“ wechseln
Laut „Women´s Wear Daily“ wurden die Verhandlungen nicht wegen finanzieller Fragen unterbrochen – vielmehr wünschte sich Marc Jacobs, dass sein gesamtes Design-Team mit ihm zu „Dior“ wechselt. Für „Louis Vuitton“ wäre dies ein harter Schlag gewesen, zumal auch die Nachfolge von Marc Jacobs völlig offen ist. Die bisherige Favoritin des Hauses, Phoebe Philo, hat signalisiert, dass sie Kreativ-Direktorin bei „Céline“ bleiben will.
Kampagnen-Verbot für „Marc Jacobs“-Duft in Großbritannien
Ärger bekam Marc Jacobs´ gleichnamiges New Yorker Label unterdessen in Großbritannien. Die dortige „Advertising Standards Authority“ hat gestern die Kampagne zu seinem neuen Duft „Oh, Lola!“ landesweit verbieten lassen. Grund ist ein Kampagnenfoto mit der 17 Jahre alten Schauspielerin Dakota Fannings, auf dem sie mit einem übergroßen Parfüm-Flakon posiert und lasziv in die Kamera schaut. Der britischen Werbeaufsicht erschien das Lolita-Model als fast kindlich aufgestylt und das Motiv eindeutig sexualisiert.
Interessant dabei ist: In den oft sehr prüden USA wurde die Kampagne ohne Beanstandungen publiziert. Die britischen Behörden fahren demgegenüber offenbar einen „härteren Kurs“ – bereits vor einigen Monaten wurde eine „Armani„-Kampagne mit der R’n’B-Sängerin Rihanna mit einer ähnlichen Begründung untersagt.
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