LesMads – eine Abkürzung für Les Mademoiselles – hat sich seit 2007 zu einem der erfolgreichsten und einflussreichsten deutschen Modeblogs entwickelt. Die beiden Gründerinnen Julia Knolle und Jessica Weiß lockten monatlich zuletzt bis zu 700.000 Besucherinnen auf ihre mehrmals täglich aktualisierten Seiten, gewannen 2010 den Lead Award als „Weblog des Jahres“ und waren in diesem Jahr für den Grimme-Preis nominiert. Das Blog ist längst eine offizielle Medieninitiative und gehört zum Verlagshaus Burda („Focus“, „Bunte“). Auf der Berlin Fashion Week im Juli gehörten die Bloggerinnen von LesMads zu den Celebrities.
Aufhören, wenn es am schönsten ist
Allerdings verabschiedet sich jetzt das Gründungsteam endgültig aus dem inzwischen hochkarätigen Projekt: Nachdem bereits im letzten Jahr Julia Kolle ausgestiegen war und nur noch mit Gastbeiträgen präsent ist, gehen im September auch Jessica Weiß und die meist direkt aus Paris bloggende „Schnati“. Jessica Weiß meinte jetzt dazu: „Aufhören, wenn es am schönsten ist“ und freut auf ihren neuen Job im Print-Bereich – für das Magazin „Interview“, das ab 2012 in Deutschland startet. Zeitgleich verlässt auch der LesMads-„Entdecker“ Heiko Hebig das Verlagshaus Burda. Nachfolgerin wird ab September Katja Schweitzberger von Bees and Ballons – auch sie eine erfahrene Mode-Bloggerin.
Die Kolleginnen und Kollegen aus der Modeberichterstattung nahmen die Nachricht mit durchaus gemischten Gefühlen auf. Die Medien-Meinung zu LesMads: Sehr subjektiv, sehr trendy – vor allem deshalb sehr nah an den Leserinnen – und möglicherweise mit einer anderen Handschrift so nicht fortzuführen.
Neue Akzente bei den Reportagen von den „alltäglichen Seiten der Szene“
Katja Schweitzberger will auf LesMads künftig neue Akzente setzen, ohne den Charakter der Seite grundsätzlich aufzugeben. Auch das Autorinnen-Netzwerk des Blogs soll beibehalten werden. Auf jeden Fall setzt sie weiterhin auf die tagesaktuelle Beschreibung der „alltäglichen, der normalen Seite“ der Fashion-Szene, die vor dem Zeitalter der Modeblogs nur Insidern und den „offiziellen“ Magazinen zugänglich war.
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