Im Rahmen der Beirut Fashion Show, die nahe der Hauptstadt des Libanon in Dbayeh stattfand, legte es das Modelabel K-Lynn erneut auf eine kalkulierte Provokation an.
In Beirut, das bis zum Anfang des libanesischen Bürgerkrieges im Jahre 1975 zu Recht als das Paris des Ostens beschrieben und verehrt wurde, erhält die Normalität nur langsam wieder Einzug. Einen erheblichen Anteil daran haben junge Kreative, die dort schon immer unter verhältnismäßig widrigen Umständen haben überleben müssen und um so gestärkter aus diesen Erfahrungen hervorgehen. Neben Künstlern, Musikern und Autoren sind es vor allem aber auch Modemacher, die in dieser hinsicht das Zepter in die Hand nehmen.
Freizügigkeit hat ihre Grenzen
Nicht nur oder nicht immer nur zur Freude anderer Libanesen. Trotz der liberalen Atmosphäre, die in weiten Teilen Beiruts herrscht, ist der größte Teil des Libanon mehrheitlich muslimisch. Vor diesem Hintergrund stößt vieles, was nach europäischen Standards als akzeptabel toleriert wird, hier auf ein grundverschiedenes Echo. Dies zeigte sich jetzt auch wieder bei der Beirut Fashion Show. Unweit von Beirut selber gelegen, fand sie in Dbayeh statt. Und für den meisten Diskussionstoff sorgte das Label K-Lynn. Einmal mehr, muss ergänzt werden. Die Macher des Labels waren sich auch schon früher für nur wenige Provokationen zu schade.
K-Lynn provoziert kalkuliert
Auf der Beirut Fashion Show zeigten sie vor allem Bade- und Strandmode. Die aber hatte es in sich. Offiziell inspiriert von Krankenschwestern, Zimmermädchen und anderen erotisch ergiebigen Rollenbildern, machten die meisten Kreationen den Eindruck eines Hauches von Nichts, das die Models kaum anhatten. Garniert wurde das Ganze mit Lack. Leder und Federboa. Ob sich die Käuferinnen tatsächlich mit nichts als zwei Bändchen, zwischen denen transparente Spitze gespannt ist, zeigen, wir man abwarten müssen. In aller Munde ist K-Lynn allemal.
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