Die Milano Fashion Week steht mit den Kollektionen der großen italienischen Mode-Marken – Armani, Gucci, Versace oder Prada – traditionell für ein sehr glamouröses Frauenbild und opulenten Luxus. Insgesamt wurden in Mailand 170 Prêt-à-Porter-Kollektionen für den kommenden Herbst und Winter vorgestellt. Die Runway-Shows in der norditalienischen Mode-Metropole standen jedoch ganz im Glanz der großen Namen. Die Euro- und Wirtschaftskrise in Italien war allerdings auch auf der Milano Fashion Week zu spüren. In seiner Eröffnungsrede mahnte der Präsident der italienischen „Camera Nazionale della Moda“, Mario Boselli, Regierungsprogramme und Geld für die kriselnde italienische Mode-Branche an. Die aktuell eher düsteren Perspektiven schlugen sich auch im Design vieler Kreativer nieder: Miuccia Prada formulierte, dass Romantik derzeit zu den „verbotenen Fantasien“ gehöre.
Star-Designer Roberto Cavalli fand dagegen auch in seiner aktuellen Kollektion für seine Hauptline „Roberto Cavalli“ eine recht ausgewogene Balance zwischen Glamour, luxuriösem Optimismus und düsterenTönen. Inspirieren ließ er sich für seine Kreationen unter anderem durch klare Winternächte und eine Reise nach Bhutan.
Filigraner Glamour und Ethno-Elemente
In seiner Herbst-Winter-Kollektion 2013/14 stellt Roberto Cavalli Stilvorlagen aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren sowie Ethno-Elemente in einen glamourös-modernen Kontext. Im Zentrum seiner neuen Modelinie stehen Hosenanzüge sowie Minikleider und Rock-Top-Ensembles mit geraden Silhouetten. Akzente setzen Fell und Leder, Brokat- und Spitzenstoffe, Applikationen und Pailletten.
Manche seiner Mini-Looks erinnerten durch letztere in ihrer Struktur an Kettenhemden. Ausgesprochen klassisch wirkten seine Abendroben – in edlem Schwarz und perfekt inszenierten Gegensätzen von Verhüllungen und Transparenzen.
Stilbrüche, Intensität und spannende Accessoires
In seiner Show setzte Roberto Cavalli unter anderem auf Kontraste: Androgynität stand darin neben sehr femininen Glamour-Looks. Farblich changierten seine Kreationen zwischen gedeckten Tönen und intensiven Ethno-Prints. Auf die Animal-Motive früherer Kollektionen hat der Designer diesmal vollständig verzichtet, stattdessen sorgten bei einigen Looks florale Drucke sowie 1970er-Jahre-Silhouetten für explizites „Hippie-Flair“.
Spannend waren auch die Accessoires zur Kollektion, beispielsweise ein recht großes Sortiment an Hand-Bags, Blumen-Colliers oder opulenter Ohrschmuck. Seine Models schickte Cavalli mit Smokey Eyes und Nude-Make-Up auf den Runway, was den intensiven, starken und glamourösen Charakter seiner Modelinie nochmals unterstrich.
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