Lulu Guinness gilt in Großbritannien als eine der wichtigsten Designerinnen. Ihre Handtaschen und andere Accessoires entwirft sie seit Ende der 1980er Jahre, seit Anfang 2012 gibt es auch eine Brillen-Kollektion. Ihre Kreationen stehen nicht nur für einen hohen Celebrity-Faktor, sondern haben auf der Insel heute auch musealen Wert. Für die japanische High-Street-Kette Uniqlo entwarf die Designerin jetzt die Prints für eine T-Shirt-Kollektion.
Die 14-teilige Serie zeigt ikonische Motive aus den Accessoire-Linien von Lulu Guinness: Blutrote Lippen auf schwarzem Untergrund erinnern an ihre berühmte „Clutch in Lippenform“, daneben gibt es unter anderem Grafik-Prints mit Lorgnetten oder Katzen. Gestern Abend lud das Label zum Launch-Event in seinen Flagship-Store an der Londoner Oxford Street – das Unternehmen feierte damit nicht nur die Kooperation mit Lulu Guinness, sondern auch das zehnjährige Jubiläum seiner T-Shirt-Kollaborationen mit weiteren prominenten Künstlern und Designern, darunter dem Modefotografen Terry Richardson und dem britischen Designer Gareth Pugh.
Europäische Expansion steht auf der Agenda
Uniqlo-Stores gibt es in Europa bisher nur in Paris und London. Wer sich hierzulande für die Lulu-Guinness-T-Shirts oder andere Kollektionen der Marke interessiert, ist bisher auf diese Dependancen bzw. ihre Onlineshops sowie die Angebote einiger Online-Händler angewiesen. Weltweit ist Uniqlo mit seinen über 900 Filialen dagegen sehr erfolgreich. Kampagnen mit Stars wie Charlize Theron und Chloe Savigny oder – erst im Februar 2012 – mit Cindy Lauper haben sicher zur wachsenden Popularität der Kette beigetragen.
Das 1984 gegründete Unternehmen bewegt sich im gleichen Marktsegment wie die europäischen Fashion-Ketten H&M, Mango oder Zara. Diese können auch hierzulande bald mit einem neuen Konkurrenten rechnen – Firmenchef Tadashi Yanai sprach bereits vor längerer Zeit von „500 Geschäftseröffnungen pro Jahr“, mit denen Uniqlo bis circa 2014 auf dem europäischen Markt relativ flächendeckend präsent sein will.
Prominenteste Designer-Kollaboration – Jil Sander
Das Sortiment von Uniqlo besteht überwiegend aus klassisch-schnörkellosen Basics. Gleichzeitig bewies die Marke durch ihre Designer-Kollaborationen immer wieder ästhetisches und kommerzielles Gespür für kreative Mode. Im Rahmen des „Designers Invitation Project“ waren bisher unter anderem der New Yorker Phillip Lim, Humberto Leon und Carol Lim von Opening Ceremony sowie das Designer-Duo Patmos & Patmos für Uniqlo tätig.
Am prominentesten war in dieser Hinsicht die Kooperation mit Jil Sander, die zwischen 2009 und 2011 für Uniqlo insgesamt vier „+J“-Kollektionen im typischen Jil-Sander-Stil entwarf. Die Zusammenarbeit endete im Herbst 2011 mit einer sehr elaborierten Capsule Collection – Jil Sander plante vermutlich zu diesem Zeitpunkt bereits ihr Comeback bei ihrem früheren Label.
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