Die Pariser Modewoche startete am Dienstag mit außerhalb der Modebranche eher unbekannten Namen. Vermutet werden kann, dass diese Planung die Fashion-Professionals etwas entlasten sollte, für die das Curriculum der internationalen Fashion Weeks derzeit keine Pausen zulässt. Die ersten Highlights in Paris kamen von Dries Van Noten mit einer asiatisch inspirierten Modelinie sowie von Gareth Pugh, Thierry Mugler und Ann Demeulemeester mit Avantgarde-Kreationen.
Heute präsentierten in Paris mit Balenciaga und Balmain die beiden ersten „ganz großen Labels“. Chefdesigner Nicolas Ghesquière zeigte für Balenciaga eine farbige, teils etwas futuristisch anmutende und sehr tragbare Kollektion. Die zweite Kollektion von Olivier Rousteing für Balmain changierte zwischen edlen Tages-Outfits mit Streetwear-Elementen und fast schon royaler Opulenz.
Balenciaga – urbaner Minimalismus mit futuristischen Sequenzen
Nicolas Ghesquière prägt bereits seit über 15 Jahren das ästhetische Profil von Balenciaga. Mit seiner Herbst-Winter-Kollektion 2012 präsentierte er eine weitere Facette seines urban-minimalistischen Design-Konzepts.
Seine aktuellen Kreationen waren recht deutlich von Styles der 1980er Jahre inspiriert und umfassten funktionale Ensembles in dezenten Farben ebenso wie farbintensive Entwürfe mit futuristischen Details und einem sehr spannenden Wechselspiel von Colourblockings, Prints und Transparenzen.
Typisch für die Kollektion waren kurze, voluminöse Jacken und Oberteile mit stark betonten Schultern zu weiten Hosen aus Metallic-Stoffen oder knielangen, leicht ausgestellten Röcken.
Balmain – edle Looks mit Streetwear-Inspirationen
Olivier Rousteing übernahm im April 2011 – im Alter von nur 25 Jahren – die Position des Balmain-Chefdesigners von Christophe Decarnin, der dem Balmain-Looks seit 2005 eine markante, oft etwas punkige und gleichzeitig sehr feminine Note gab. Auch die zweite Kollektion von Olivier Rousteing stand unverkennbar in der designerischen Tradition Decarnins und damit auch für die bisherige ästhetische DNA Balmains. Neu war dagegen die sehr edle Aura von Olivier Rousteings Kreationen.
Seine Entwürfe kreisten um zwei Themen – Streetwear in einer High-Fashion-Variante und opulente Looks für den „großen“ Fashion-Auftritt – die er in einer übergreifenden Kontur zusammenführte. Dabei trafen „majestätische“ Kleider, Samt und reiche Perlenstickereien auf eher schlichte, funktionale Looks mit Streetwear-Inspirationen. Einige Ensembles – etwa eine opulent bestickte Weste zu hautengen schwarzen Lederjeans – führten die beiden Themen-Linien auch in einem Look zusammen.
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