Um Bruno Pieters – Avantgarde-Designer aus Belgien und von 2007 bis 2009 Co-Chefdesigner von „Hugo“, der jüngeren Zweitlinie des deutschen Labels „Hugo Boss“ – war es in den letzten Jahren ruhig geworden. Nach zweijähriger Auszeit kehrte er erst im Oktober 2011 mit einer Capsule Collection für die schwedische Trendmarke „Weekday“ ins Mode-Business zurück. Jetzt veröffentlichte Bruno Pieters die erste Kollektion für sein soeben gegründetes neues Label „Honest by“ und beschrieb sein neues radikales Fashion-Konzept, das während eines einjährigen Sabbaticals in Südindien Gestalt gewann.
„Honest by“ verspricht den Käufern seiner Mode vollständige Transparenz. Auf der Webseite des Labels können seine Kunden ab sofort nicht nur die Kollektion bestellen, sondern sich auch über Details von Material und Produktion sowie den Gewinn des Unternehmens informieren. Der ökologische Ansatz sowie das Fair-Trade-Konzept von „Honest by“ stehen für einen inzwischen wichtigen globalen Trend der Fashion-Branche, sich nicht nur auf designerische Qualität, sondern ebenso auf die Verantwortung für natürliche Ressourcen und die Produzenten der Kleider zu fokussieren. Das Projekt „Honest by“ soll in Zukunft auch anderen Designern offenstehen, die Einstiegskollektion stammt jedoch ausnahmslos von Bruno Pieters selbst.
Fast vegane Mode ohne Leder, Pelz und Horn
Der Designer setzt dabei – ähnlich wie Stella McCartney – auf eine fast vegane Grundlage seiner Kreationen. Leder, Pelz und Horn sind absolut tabu. Einen Kompromiss ist Pieters lediglich bei Wolle eingegangen – diese ist entweder recycelt oder stammt von ausgewählten und biologisch arbeitenden Herstellern in Großbritannien. Die Webseite bietet außerdem eine Filtermöglichkeit nach persönlich wichtigen Kriterien wie „biologisch“, „vegan“, „recycelt“ oder „in Europa hergestellt“.
Luxus-Mode außerhalb des Mainstreams
Die Entwürfe von Bruno Pieters repräsentieren seinen gewohnten androgynen Stil. Vor allem die Looks seiner Damenlinie liegen recht weit außerhalb der Mainstream-Mode. Relativ „robuste“ Kreationen – etwa Ensembles aus legeren Hosen, weiten Röcken, Blousons und Blazern – stehen neben eher filigranen Kleiderschnitten. Knitwear spielt eine zentrale Rolle in der Kollektion.
Für Herren gibt es Basic-Teile in oft ungewöhnlichen Interpretationen und mit dezent eingesetzten Vintage-Elementen. Farblich dominieren Schwarz, Weiß, Dunkelblau und Grau sowie gedeckte Naturtöne wie Beige. Preislich orientiert sich Bruno Pieters mit „Honest by“ eindeutig am oberen Marktsegment.
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