Das Curriculum der internationalen Modewochen für die Frühjahrs-Sommer-Saison 2012 liegt inzwischen fast ein Vierteljahr zurück. Das verbindende Element der Schauen in Berlin, New York, London, Mailand und Paris war eine neue Opulenz und oft sehr feminine Looks, die uns im nächsten Sommer auch in der Mainstream-Mode begegnen werden. Wir geben einen Überblick über die aktuellsten Trends und damit natürlich auch einen Fashion-Ausblick auf die warme Jahreszeit.
Die Couture- und Prêt-a-Porter-Kollektionen vieler Stardesigner – etwa Marc Jacobs für Louis Vuitton, Karl Lagerfeld für Chanel und Fendi, Miuccia Prada oder Dolce & Gabbana – zeigten modehistorische Bezüge. Der neue Retro-Look fokussiert sich auf die 1950er und frühen 1960er Jahre – teils in modern-urbanen Interpretationen, teils als expliziter Vintage-Style. Daneben stehen minimalistische Kreationen – beispielsweise von Max Mara oder Raf Simons für Jil Sander. Die aktuellen Trends orientieren sich an und zwischen diesen Polen.
Pastell, Blumen-Prints und Ethno-Mode
Pastelltöne – als zartes Pink, Grün- und Gelbtöne oder Nude – werden die Modefarben des nächsten Sommers und finden sich in den meisten Kollektionen. Highlights stammen hier unter anderem von Marc Jacobs, der für Louis Vuitton fast ausschließlich in Pastell entwarf, aber auch von sich hier mit besonders luxuriösem, schimmerndem Material.
All diejenigen, die kräftigere Farben lieben, sind im Frühjahr und Sommer 2012 nicht nur mit Colourblockings, sondern auch mit opulenten Blumen-Prints gut beraten – letztere korrespondieren mit dem neuen Trend zum Kleid und finden sich in zahlreichen Kreationen von Lagerfeld/Chanel über Chloe bis zum Mailänder Label Marni. Ethno-Looks sind ein separater Trend und verbinden sich in vielen Mode-Linien mit den angesagten Retro-Impressionen – unter anderem bei Hermés, Missoni und Balmain.
Kühles Weiss und Abendroben mit dem Flair der 1920er Jahre
Wer weder Colourblockings noch Pastell und Blumen oder Ethno-Kleider mag, findet eine gute Alternative in kühlem Weiss. Bei den Couture-Schauen für den nächsten Sommer gab es diese in eher verspielten Kreationen – etwa von Issey Miyake – ebenso wie in puristischen Entwürfen von Victoria Beckham oder Talbot Runhof und Avantgarde-Outfits von Rick Owens oder Rei Kawakubo/Comme des Garçons.
Natürlich eignen sich viele der weißen Roben auch für den eindrucksvollen Abend-Auftritt. Der allgemeine Trend in der Abendmode geht jedoch in eine andere Richtung: Pailletten-Kleider, Spitzen, viel Transparenz und Farben – abgesehen von edlem Schwarz vor allem Rot. Bei vielen Abend-Kollektionen – unter anderem bei Dior, Roberto Cavalli oder Gucci – war auf dem Runway das Flair der 1920er Jahre zu spüren.
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