Alles begann vor drei Jahren mit einer kupferbraunen Samtjacke, bedruckt mit ägyptischen Katzen. Eigentlich hatte meine liebe Oma sie für die Altkleidersammlung aussortiert: „So etwas zieht heute doch keiner mehr an“, lautete ihre Aussage. Damit lag sie wohl falsch. Ich verliebte mich sofort und die besagte ‚Katzenjacke‘ wurde zu meinem treuen Begleiter, der sämtliche Jacken der gängigen Modeketten blass aussehen ließ. Dass die Jacke von meiner Oma sei, war für die Meisten schwer zu glauben.
Mittlerweile sind Second-Hand-Pieces, seien es verborgene Schätzchen aus den Schränken der Familie, Sozialkaufhäusern oder Vintage-Läden, heiß begehrt. Sie werden nicht nur dem immer stärker werdenden Nachhaltigkeits-Sinn gerecht, sondern bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich abseits der Massenmode neu zu erfinden und seinen ganz persönlichen Stil zu entdecken – egal ob männlich oder weiblich.
Highlights und Basics als perfekte Kombination
Um den neuen alten Schätzen auch den ihnen zustehenden Raum zu gewähren, gilt es jedoch ein paar Dinge zu beachten. Die früheren Zeiten waren häufig schrill. Gerade ab den 1970er-Jahren und später vor allem wieder in den 1990er-Jahren liebten die Menschen knallige Farben und abgedrehte Muster. Damit das neue Outfit also nicht gleich an einen Fastnachtsumzug erinnert, ist es daher ratsam, sich stets auf ein Highlight zu fokussieren und dieses mit schlichten Basics zu kombinieren.
So rauben sich die einzelnen Stücke nicht gegenseitig die Luft zum Atmen und können richtig ihre Wirkung entfalten. Farben hingegen können nach Lust und Laune miteinander kombiniert werden. Denn gerade in diesem Jahr heißt es Mut zur Farbe bekennen. Wenn pink mit rot oder orange früher noch ein absolutes No-Go war, sind heute der Kreativität keine Grenzen gesetzt!
Männerhemden als lässiges Oberteil
Doch besonders außergewöhnlich sind oft gerade die Kleidungsstücke, die im wahrsten Sinne des Wortes schon unsere Großeltern liebten. So schmeicheln die Kleider, Röcke und Blusen nicht nur der weiblichen Figur, sondern glänzen durch tolle Stoffe und verspielte Muster. Wem es zu „altmodisch“ wird, der kann mit wenigen Handgriffen die Schulterpolster entfernen (dies gilt ebenso für jede Form von Jacken oder Mänteln), ein paar Sneaker oder Boots dazu, fertig ist das neue Outfit. Hübsche Accessoires wie mehrreihige Goldketten, große Ohrringe oder Fingerringe runden das Bild perfekt ab.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Alte Männerhemden eigenen sich nicht nur ideal oversized als lässiges Kleid, sondern bieten auf Taillenlänge gekürzt ein lässiges Oberteil zu High-Waist Jeans.