In den gängigen Business-Dresscodes sind Krawatten das auffälligste Accessoire des modebewussten Mannes. Sie vermitteln Seriosität und gleichzeitig eine Botschaft über den Charakter ihres Trägers. Mut zu kreativen Fashion-Botschaften durch die Krawatte ist im Management deutscher Unternehmen jedoch eher selten – die meisten Führungskräfte setzten bei der Auswahl ihres Accessoires auf betont dezente Muster. Das „Handelsblatt“ hat Top-Manager und Mode-Experten nach ihren präferierten Krawatten-Styles befragt und damit einen praxistauglichen Krawatten-Knigge publiziert.
Krawatten bilden die konventionelle Ergänzung zum Business-Look und sind für Herren bei fast allen offiziellen Anlässen verpflichtend. Ihre Dezenz steigt regelmäßig mit der Position des Trägers in der beruflichen und sozialen Hierarchie – Manager, Politiker oder Banker möchten mit möglichst perfekter und dezenter Business-Kleidung ihre Seriosität unterstreichen und Vertrauen wecken. Für Krawattenträger in Führungspositionen eigenen sich dezente Musterungen – beispielsweise diagonale Streifen, Karos oder Paisleys – und klassische gedeckte Farben wie Marineblau, Bordeaux oder Anthrazit. Auch unifarbene Modelle sind modisch up-to-date. In kreativen Berufen dürfen Muster und Farbwahl dagegen etwas ausgefallener sein. Als Faustregel bei gemusterten Krawatten gilt, dass sich die Anzugfarbe darin wiederfinden sollte. Auffällige Bildmotive sollten alle Krawattenträger besser meiden – oder sich grundsätzlich für eine individuellere Interpretation ihrer Business-Rolle und die entsprechenden Fashion-Botschaften entscheiden.
Fashion-Botschaften von „seriös-konventionell“ bis „kreativ“
Eine sehr deutliche Fashion-Message wird durch die Form der Krawatte ausgesendet. Modelle mit mehr als acht Zentimetern Breite zeigen, dass der Träger offensichtlich lange nicht mehr shoppen war. Gängige Krawatten sind maximal sieben bis acht Zentimeter breit, Modemutigere greifen zu schmaleren Varianten mit etwa sechs Zentimetern Breite. Sehr schmale Krawatten mit drei bis vier Zentimetern Breite sind Männern vorbehalten, die sich im Office und zu anderen offiziellen Terminen als Trendsetter präsentieren wollen und dabei insgesamt auf eher legere Business-Mode setzen. Die Länge der Krawatte folgt in jedem Fall einer fixen Regel – ihre Spitze sollte in der Gürtel-Mitte enden.
Keine Regeln für das Binden der Krawatte
Für das Binden der Krawatte gelten dagegen keine Branchen- oder andere Regeln. Der „Four-in-Hand“-Knoten ist die einfachste Variante, lässt sich auch leicht von ungeübten Herren binden und ist der Kreativ-Branche schon fast ein Markenzeichen. Der kompliziertere und „gediegenere“ Windsor-Knoten wird dagegen von Managern und Politikern bevorzugt. Die Ergänzung der Krawatte durch ein Einstecktuch ist übrigens ein Muss für wirklich modebewusste Männer – es sollte farblich mit der Krawatte korrespondieren, jedoch in einem anderen Dessin gehalten sein.
Gängige Markenkrawatten kosten im Einzelhandel zwischen rund 50 und 70 Euro. No-Name-Produkte gibt es auch schon ab 30 Euro, handgefertigte Seven-Folded- und/oder Seidenkrawatten kosten dagegen schnell deutlich mehr als 100 Euro. Wer in seinem Alltag hochwertige Business-Kleidung trägt, sollte jedoch nicht bei der Krawatte sparen.
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