Das japanische Prêt-a-porter-Label „Comme des Garçons“ eröffnet im Januar 2012 gleich zwei Geschäfte in der Linienstraße 115 in Berlin-Mitte. Im „Black Shop“ wird es die sogenannte „Black Line“ des Labels geben, nebenan verkauft der etwas kleinere „Pocket Shop“ die Play Line sowie die Accessoires, Portemonnaies und Parfüms des Labels.
Der Eröffnungstermin nur wenige Tage vor dem Start der Berlin Fashion Week schlägt gleichzeitig einen Bogen zu Berlins übergreifendem Charakter als Mode-Metropole. 2004 gab es in Berlin bereits einen temporären Store von „Comme des Garçons“.
Schön, dass die kreative und sehr individuelle Marke jetzt mit einem Fashion-Spot zurück ist.
Rei Kawakubo und „Comme des Garçons“ – konsequente Avantgarde
Der kreative Kopf hinter „Comme des Garçons“ ist die japanische Designerin Rei Kawakubo. Sie startete ihr Label bereits 1969 in Tokio und etablierte es 1973 endgültig als ein Fashion-Unternehmen, das sie bis heute unabhängig führt. Ihr Debüt zur den Pariser Modenschauen gab Rei Kawakubo 1981 mit einer sehr düsteren und fast ganz in Schwarz gehaltenen Kollektion – ein Stil, der zumindest in den 1980er Jahren eines ihrer Markenzeichen war und von den Kritikern als „skandalös“ gehandelt wurde.
Als Designerin ist sie – ähnlich wie ihr japanischer Kollege Yohji Yamamoto – eine Verfechterin eines konsequenten Avantgarde-Konzepts. Fashion-Experten sehen ihre Arbeit als ähnlich revolutionär wie die Entwürfe Coco Chanels oder Cristóbal Balenciagas.
Talenteschmiede und Kreativ-Projekte für den Massenmarkt
Rei Kawakubos Kreationen sind absolut singulär – ohne Reminiszenzen an aktuelle Trends, Entwürfe anderer Designer oder historische Impressionen. Ihr früherer Mitarbeiter Hiroyuki Horihata zitierte sie einmal in einem Interview als jemanden, der „Kleider machen wolle, die noch nie jemand gesehen hat“ und „extreme Schönheit“ wolle.
Rei Kawakubo nimmt für ihr Werk absolute designerische und professionelle Unabhängigkeit in Anspruch – ihre Kreationen spiegeln nicht zuletzt ihre innere Welt.
Gleichzeitig fördert sie seit vielen Jahren junge japanische Avantgarde-Designer und ermöglicht diesen unter anderem die Entwicklung eigener Kollektionen unter dem „Comme des Garçons“-Dach. Daneben gab es verschiedene Modekooperationen für den Massenmarkt, etwa mit „Levi´s“ oder – im Herbst 2008 – als Designer-Kollektion für H&M.
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