Karl Lagerfeld steht für Chanel-Couture, exklusive Prêt-a-porter-Kollektionen für Fendi sowie sein eigenes Label – und immer wieder für Überraschungen in seinen Statements oder Aktivitäten. Eine solche Überraschung kündigte die Karl Lagerfeld Group – das Fashion-Unternehmen des 78-jährigen – auch heute an: Der Altmeister französischer Couture will mit seinem Label „KARL“ den Massenmarkt erobern. Ab 25. Januar werden die Kollektionen zunächst in einem Online-Shop des Labels auf dem Internet-Portal „Net-A-Porter“ verkauft, später folgen die eigene Marken-Webseite, Pop-Up-Stores in Metropolen sowie einige ständige „Experience Stores“. Chef des neuen Labels wird der Deutsche Pier Paolo Righi, der bereits für „Tommy Hilfiger“ und „Nike“ gearbeitet hat. Im Herbst 2012 legt „König Karl“ dann nochmals nach – in einem etwas höheren Preissegment und unter dem Marken-Namen „Karl Lagerfeld Paris“.
Modern und Unkonventionell
Angekündigt hatte der Designer die Gründung eines massenkompatiblen Labels bereits im vorigen Jahr, damals mit dem Nachsatz, dass er durch einen solchen Schritt seine Prêt-a-Porter-Marke „Karl Lagerfeld“ kommerzieller machen wolle. Mit „KARL“ geht es ihm heute jedoch auch darum, etwas „Moderneres und Unkonventionelleres“ zu entwerfen, das sich außerhalb der Couture- und Prêt-a-porter-Konventionen bewegt. Dass auch Konfektion „designed by Lagerfeld“ geschäftlich erfolgreich und ästhetisch unverwechselbar ist, bewies bereits seine Kollektion für H&M aus dem Jahr 2004. Karl Lagerfeld beklagte seinerzeit vor allem, dass H&M seine Kunden durch die Limitierung der Edition verprellte.
Street Style mit Glamour-Faktor
„KARL“ – mit einer Profil-Silhouette Lagerfelds als Markenlogo – startet im Januar zunächst mit einer Damen-Kollektion mit insgesamt 100 Teilen. Natalie Massenet, die Gründerin von „Net-A-Porter“ verriet vorab bereits einige Details und zitierte Karl Lagerfelds einzigartigen „fabulous street style“ als Konzept der Kollektion. Laut Massenet wird es von „KARL“ das gesamte Spektrum an Damengarderobe von Alltags-Mode bis zum glamourösen Abend-Outfit geben. Im Programm sind das „Kleine Schwarze“ ebenso wie knappe Westen-Tops, Biker-Jacken oder silberfarbener Denim. Eine Herren-Linie soll etwas später folgen.
Preis-Pyramide aus drei Labels
Preislich bauen alle Lagerfeld-Kollektionen künftig aufeinander auf: „KARL“ wird zu Preisen zwischen 60 und 450 Euro in den Handel kommen und damit erschwingliche Mode für fast alle bieten. „Karl Lagerfeld Paris“ wird es ab der Herbst-/Winter-Saison 2012 für 300 bis 2.500 Euro geben. Darauf folgt die Prêt-a-porter-Kollektion „Karl Lagerfeld“ zu teils deutlich exklusiveren Preisen. Zunächst geht es jedoch um „KARL“ – auf die ersten Kollektions-Fotos und das komplette Lookbook auf „Net-A-Porter“ sind wir gespannt.
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