Weihnachten und der Jahreswechsel rücken näher – auf der Agenda der großen Modehäuser stehen unterdessen bereits die Kollektionen für den nächsten Herbst. Jetzt präsentierte auch das britische Traditions-Label „Pringle of Scotland“ seine Pre-Fall-Kollektion 2012. Für Chef-Designer Alistair Carr ist es die dritte Fashion-Linie, die er für das Haus entwirft – seine Entwürfe reflektieren den typischen, etwas androgynen und minimalistischen Stil der Marke, Akzente setzte Carr durch seine neuen Interpretationen des für die Marke charakteristischen „Argyle“-Musters und vor allem seinen Mut zu Farben.
„Pringle of Scotland“ wurde bereits 1815 gegründet und zählt heute zu den Ikonen der britischen Fashion-Szene. Markenzeichen des inzwischen in London ansässigen Hauses ist seit mehr als 100 Jahren luxuriöse Strickmode, die oft aus Cashmere produziert wird. Der heute gängige Begriff „Knitwear“ – Maschenware – für edlen Strick wurde ursprünglich von „Pringle of Scotland“ in die Welt gesetzt. Seit den 1920er Jahren sind viele Kreationen des Labels durch „Argyles“ – ein für die Marke charakteristisches, rautenförmiges Intarsien-Design – geprägt, das auch die britischen Royals schätzen. Ein anderer Klassiker der internationalen Damenmode – das Twinset – wurde in den 1930er Jahren in den Ateliers von „Pringle of Scotland“ erfunden. Trotz seiner ehrwürdigen Historie verfügt das Label heute über ein lebendiges, junges Image.
Schlichte Schnitte – subtile Kombinationen
Carrs Pre-Fall-Kollektion lebt von schlichten Formen. Dominant sind gerade Schnitte oder leichte A-Silhouetten, die mit der satten Farbigkeit der Minikleider und Pullover-Rock-Ensembles kontrastiert – neben Colourblockings in Weinrot und Orange gibt es zahlreiche Entwürfe mit abstrakten Musterungen. Das traditionelle Twinset wird in der Interpretation von Carr zum Triple-Set aus Hose, Mantel und Pullover. Der schmucklose Charakter der Einzelstücke erweist sich in subtilen Lagen-Looks und Kombinationen als lässig-glamourös. Charakteristisch für die Kollektion sind außerdem schwarze Ankle-Boots mit Plateausohlen und farbigen Leder-Applikationen sowie kurze Fliegeranoraks mit breiten Fellkapuzen, die spielerische Kontraste zu eher strengen Outfits schaffen.
Alistair Carr – fulminante Rückkehr nach London
Der neue Design-Chef Alistair Carr wechselte erst im April 2011 vom französischen Luxus-Label „Balenciaga“ nach London. Die dortige Fashion-Szene feierte seine Entscheidung seinerzeit. Bei „Pringle of Scotland“ trat er die Nachfolge von Clare Waight Keller an, die die Marke mit ihrer Kreativität ins 21. Jahrhundert führen sollte, sich Anfang 2011 nach zwölf Kollektionen für das Label jedoch für andere berufliche Wege entschied. Die ersten „Pringle of Scotland“-Kollektionen Carrs sprechen sehr stark dafür, dass er Clare Waight Kellers Erfolgsgeschichte „weiterschreiben“ wird.
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