Gestern Abend lud der Berliner Design-Star Michael Michalsky zum inoffiziellen Höhepunkt der Berlin Fashion Week – seiner StyleNite im Tempodrom. Michalsky präsentierte unter dem Titel „Lust“ und wollte damit ein Zeichen gegen die aktuell eher „tristen Zeiten“ setzen. Im dpa-Interview vor der Show sprach Michael Michalsky über die gegenwärtige Krisenstimmung als den Hintergrund seiner Arbeit an der Kollektion – der Designer fand, dass wir uns „das Lustprinzip erst wieder antrainieren“ müssen, wir bewegten uns heutzutage meist im Hamsterrad und hätten uns eher äußerlichen Konzepten von Erfolg und Erwartungen anderer unterworfen.
Michael Michalsky setzte der Tristesse mit der StyleNite die ganz große Show entgegen – nicht nur ein Defilee schöner Frauen auf dem Catwalk, sondern ein Feuerwerk von Mode, Rockmusik und lustbetontem Lifestyle. Neben seiner eigenen Marke „Michael Michalsky“ zeigten auch der Handschuhhersteller Roeckl und das Berliner Label „C’est tout“ ihre Kollektionen.
Ein sinnliches Erlebnis waren beide Fashion-Linien: Roeckl ließ seine Handschuhe und Accessoires nicht von Models, sondern von sehr leicht bekleideten Tänzerinnen mit Body-Paints präsentieren, C’est tout zeigte eine Kleiderkollektion mit kurzen, schmalen und sehr „sexy“ Silhouetten mit Ethno-Elementen. StyleNite und Tempodrom rockten dabei im Rhythmus diverser Show-Einlagen. Zum Auftakt performte Jessica Six zusammen mit den Roeckl-Tänzerinnen, später folgten Musikeinlagen von Frida Gold – mit Sängerin Alina Süggeler – und der walisischen Rocksängerin Marina & The Diamonds.
„Lust“ – sinnlich, farbig, tragbar
Die Kollektion von Michael Michalsky bestand aus einer Damen- und einer Herrenlinie. Michalskys modische Vision für Women bot unter anderem ein Farben-Feuerwerk: Weite, teils transparente Hosen oder Röcke mit opulenten Prints in Regenbogenfarben. Daneben gab es durchsichtige, fließende Maxikleider, eine recht hochgeschlossene Variante des „Kleinen Schwarzen„, die mit transparenten Latex-Leggings kontrastierte, eine sehr extravagante Abendbluse aus Metall-Strick, aber auch alltagstaugliche Kreationen mit Streetwear-Elementen.
Michael Michalskys Herren-Models präsentierten Looks im Sportswear-Stil mit knöchellangen Hosen und in meist dezenten Farben.
Standing Ovations im Tempodrom
Wie immer setzte Michael Michalsky zur StyleNite auch mit der Auswahl seiner Models Zeichen. Transgender-Model Andrej Pejic stand auch diesmal wieder in Michalsky-Outfits auf dem Runway, daneben betonte der Star-Designer mit der Verpflichtung farbiger Models den Charakter Berlins als multikultureller Metropole. Auch Michael Michalskys Auftritt am Ende seiner Show war eine Hommage an die Hauptstadt – zu Harald Juhnkes Song „Berlin, Berlin“ nach der Vorlage von Frank Sinatras „New York, New York“.
Vom Publikum der Michalsky StyleNite gab es zum Schluss Standing Ovations. Natürlich war die StyleNite auch der Promi-Treff der Berlin Fashion Week. Gesehen wurden unter anderem Boris Becker mit Sohn Noah, Box-Star Henry Maske, Top- Model Eva Padberg und die TV-Frau Nazan Eckes.
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