Auf London folgt Mailand: Während in der britischen Hauptstadt heute noch die Herrenmodenschauen der London Fashion Week laufen, startete in Mailand die mindestens ebenso renommierte Milano Fashion Week. Als Star-Label des ersten Tages präsentierte Gucci eine stark durch die Art Deco inspirierte Kollektion für die Frühjahrs- und Sommersaison 2012.
Hinter den Kulissen der Fashion Celebrations in London und Mailand gab es außerdem einen handfesten Skandal: Italien hat den Briten offenbar während der London Fashion Week die Models ausgespannt und sie für Fittings und diverse Castings nach Mailand eingeflogen. Da Gucci seine Show vorgezogen hatte, ging es bei dem derzeit noch aktuellen Streit vorrangig um dieses Label und die angesagtesten Gesichter der Model-Branche, für die eine Präsenz in Mailand durchaus existenziell ist.
Die Londoner Designer sahen die Taktik als explizites Mobbing, gleichzeitig intervenierten die Modelagenturen an der Themse und drohten dem British Fashion Council mit Boykott, wenn er in der kommenden Saison die Timelines nicht besser organisieren würden.
Gucci-Kollektion mit dem Charme der „Roaring Twenties“
Gucci-Chefdesignerin Frida Giannini stellte in Mailand eine exklusive Kollektion vor, die überwiegend in Schwarz-Weiss gehalten war. Akzente wurden – neben etwas Smaragd-Grün und Rost-Orange – vor allem durch goldfarbene Drapees und Accessoires gesetzt. Auch Musterungen wurden von Giannini nur sparsam eingesetzt: Einige Streifen und Animal-Prints gab es zu sehen, überwiegend faszinierten die Modelle jedoch nicht durch Effekte, sondern legere Eleganz und edles Material. Neben schmalen, meist kurzen Kleidern gab es maskulin anmutende Zigarettenhosen, weite Kaftane, Boleros und hochgeschlossene, strenge Blusen. Bei den Cocktailleidern und Abendroben des Finales setzte die Designerin auf teils sehr zarte, feminine Kreationen und immer auf den Glanz der „Roaring Twenties“:
Frida Giannini – trendunabhängig, stark und glamourös
Auffällig bei Frida Giannini – wie vorher bereits bei Vivienne Westwoods Show in London – war die vollständige Abwesenheit von Trends. Ihre Arbeiten für Gucci zeigten eine sehr individuelle ästhetische und designerische Handschrift und die Vision einer modernen Frau, die gleichzeitig stark und glamourös ist.
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