Yohji Yamamoto wurde während des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1943 in Japan geboren. Nachdem er, seiner Mutter zuliebe, ein Jura-Studium abschloss, besuchte er die bekannte Bunka Modeschule in Tokio. Als Jahrgangsbester schloss Yamamoto das Examen ab und erhielt ein Preisgeld. Mit Hilfe dieser Summe reiste er nach Paris, um sich mit der Haute Couture vertraut zu machen.
Die frühen Jahre des Unternehmens Y’s
Im Jahr 1970 eröffnete Yamamotos Mutter eine Boutique in Japan. Als Yohji Yamamoto aus Paris zurückkehrte, begann er für sie Kleider zu entwerfen. Zwei Jahre später gründete der Designer sein eigenes Unternehmen und nannte dieses „Y’s“, außerdem entwarf er seine erste Kollektion für Damen und gab ihr den Namen des Unternehmens. 1977 wurde eben diese Kollektion zum ersten Mal in Tokio vorgestellt und Yamamoto ergänzte sie zwei Jahre später mit einer Herrenkollektion. Die Hauptkollektion für Damen entwarf der Modeschöpfer 1981 und stellte diese unter dem Namen Yohji Yamamoto auf den Laufstegen in Paris und in New York vor, 1984 folgte die Herrenhauptkollektion.
Der Erfinder des Hiroshima-Chic
Die Mode des Designers Yohji Yamamoto kombiniert traditionelle, klassische Elemente der japanischen Bekleidung mit modernen, zeitgemäßen Elementen aus dem Bereich der Sportswear. Laut eigenen Aussagen ließ sich Yamamoto von den Fotografien August Sandlers aus den 1920er Jahren inspirieren. Seine Herrenkollektionen sind von weichen Stoffen und fließenden Schnitten geprägt und setzen sich damit vom kantigen Image der Mode in den 1980er Jahren ab. Seine Damenkollektionen werden aufgrund ihrer Androgynität als Männermode für Damen bezeichnet. Im Gegensatz zu den anderen Models, tragen diese bei Yamamoto keine High Heels, sondern elegante, flache Schuhe und ein sehr dezentes Make-up. Als der Designer seine Models in schwarzen Outfits mit asymmetrischen Schnitt und weißem Make-up über die Laufstege schickte, wurde seine Mode von der Fachpresse als Hiroshima-Chic bezeichnet. Das Augenmerk des Yohji Yamamoto liegt auf Entwürfen in schlichtem schwarz oder weiß, bunte oder ausgefallene Farben und Schnitte sind kaum in seinen Kollektionen zu finden.
Yamamoto kehrt Paris den Rücken
Nachdem Yohji Yamamoto im Jahre 2005 ein Insolvenzverfahren einleiten musste, hatte sein Unternehmen rund 45 Millionen Euro Schulden. Aufgrund dessen wurden seine Boutiquen in New York geschlossen, ebenso wie die meisten anderen Shops. Nur die Geschäfte in London, Paris und Tokio blieben bis heute erhalten. Die immense Summe der Schulden wird auf einen Managementfehler und eine geringe Nachfrage zurückgeführt. 2010 stellte Yohji Yamamoto seine Herrenkollektion „The Men“ in Tokio vor und entschuldigte sich bei seinen Landsleuten, Japan vernachlässigt zu haben. Im folgenden Jahr wurde seine Kollektion jedoch wieder in Paris auf den Laufstegen vorgestellt.
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