Der belgische Avantgarde-Designer Bruno Pieters kehrte nach knapp zweijähriger Auszeit vom Mode-Business mit einer Kollektion für das schwedische Fashion-Haus Weekday ins Rampenlicht zurück. Ab heute sind seine Kreationen in den Weekday-Stores erhältlich. Pieters´ Entwürfe sind vom Design der späten 1940er Jahre ebenso inspiriert wie vom Kubismus und Bauhaus-Reminiszenzen. Sie umfassen eine Damen- und eine Herrenlinie, jeweils inklusive diverser Accessoires, und bestechen durch klare Schnitte und ein legeres, sehr minimalistisches Design.
Weekday publizierte auf seiner Label-Webseite dazu eine komplette Übersicht der Kollektion – die mit Preisen ab circa 50 Euro auch für kleinere Budgets erschwinglich ist. Berliner Fans von Weekday und/oder Bruno Pieters können sich in den beiden Stores des Labels in der Friedrichstrasse und der Schönhauser Allee auch eine Live-Impression sowie das eine oder andere Outfit gönnen.
Tragbares Avantgarde-Konzept
Bruno Pieters´Arbeiten für Weekday bieten keine Mainstream-Mode, sondern ein tragbares Avantgarde-Konzept. Für trendbewusste Ladies gibt es schmale, schwarze Jeans mit markanten Zippern, Boleros, Shirts und Blusen, eine Hose im „Marlene“-Stil und leichte Cardigans aus einem Wolle-Seide-Mix. Das Design der Herrenlinie ist dazu durchaus komplementär. Sehr interessant ist hier unter anderem eine T-Shirt-Serie mit asymmetrischen Details. Farblich dominieren Schwarz, Grau, Weiß – bei den Herren außerdem viel Dark Blue. In der Damenlinie gibt es auch einige Einzelteile in Nude.
Comeback eines Design-Stars
Pieters gilt seit langem als einer der kreativsten und unkonventionellsten Vertreter der jüngeren Designer-Generation. Mit 20 beendete er sein Designstudium an der Königlichen Akademie zu Antwerpen als Jahrgangsbester. Darauf folgten kreative Lehrjahre in den Ateliers des renommierten Antwerpener Designers Martin Margiela und des Pariser Couturiers Christian Lacroix. Als erster Belgier präsentierte Bruno Pieters auf der Pariser Couture-Woche 2001 eine hochgelobte handgearbeitete Kollektion, die allerdings eher Kunst- als Verkaufswert aufwies. 2006 gewann er den begehrten Swiss Textil Award und finanzierte mit den 100.000 Euro Preisgeld seine erste verkäufliche und ebenfalls in Paris vorgestellte Prêt-à-porter-Kollektion.
Neben den Entwürfen für sein eigenes Label in Antwerpen arbeitete der heute 33-jährige ab 2007 als Co-Chefdesigner für „Hugo“ (unter der Dachmarke „Hugo Boss), verließ die Metzinger jedoch 2009 wegen der Nicht-Kompatibilität seiner eher „unweiblichen“ Damen-Kollektionen zu den Erwartungen der Kundinnen des Labels. Die Weekday-Kooperation begründet jetzt Bruno Pieters „offizielles“ Comeback in der Fashion-Szene.
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