Kilian Kerners auf der Berlin Fashion Week präsentierte Kollektion für die Frühjahr/Sommer-Saison 2012 trug den Namen „Unsere Reise bis woanders“ und wies den gebürtigen Kölner einmal mehr als großes Designtalent aus. Heute wurde bekannt, dass auch der Designer eine weitere Station seiner Reise durch die Modewelt erreicht hat und sich dort hoffentlich längerfristig ansiedelt – der 32-jährige eröffnet für sein Label „Kilian Kerner“ noch im Spätsommer einen Flagship-Store am Berliner Hackeschen Markt.
Selfmade-Designer mit internationaler Reputation
In der deutschen und internationalen Modeszene ist Kilian Kerner längst kein unbeschriebenes Blatt mehr, obwohl er nie an einer der etablierten Designer-Schmieden eingeschrieben war. Ursprünglich wollte Kerner Schauspieler werden und hatte bereits kleinere TV-Rollen übernommen, bevor er anfing, seine wunderschöne, fließende und sensible Mode für Männer und Frauen zu entwerfen. Sein Label behauptet sich seit 2004 erfolgreich in der Berliner Modelandschaft – der internationale Durchbruch seines Design-Konzepts kam dann in der Saison 2008/2009.
Seitdem ist Kilian Kerner auf allen relevanten Schauen präsent, seine Kollektionen verkaufen sich inzwischen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich, den USA und Japan. Über seine Arbeit als Designer sagte der eher introvertierte Kerner dem Magazin „Elle“ bereits vor einiger Zeit, dass er „tragbare Eleganz“ schaffen will, „die Gefühlswelten transportiert“.
Der Designer als Geschichtenerzähler
Kilian Kerners Kollektionen erzählen Geschichten – die allererste davon hieß „Überhaupt – und Du“ – die Gefühle, Erlebnisse und auch dunklere Erfahrungen ästhetisch umsetzen und dazu inspirieren, sich den Widersprüchlichkeiten des Lebens unter anderem mit Eleganz zu stellen. Allen Kreationen von Kerner ist gemein, dass sie auf klare, funktionale Schnitte abstellen und Understatement mit einer lebendigen Fantasie kombinieren.
Purismus, Persönlichkeit und überraschende Details
Die aktuelle Damenmode von „Kilian Kerner“ wird von schmalen Silhouetten, weichen Stoffen und dezenten Farben – Grau, Rosé, Mint und Cremé – geprägt. An einem Kerner-Outfit gibt es nichts Überflüssiges und keine Verspieltheiten. Überraschungen ergeben sich aus Details – einem Faltenwurf oder einer aufspringenden Paspelierung, die für einen Moment Farbkontraste aufblitzen lässt – sowie der schlichten Schnittführung insgesamt, die konsequent auf die Persönlichkeit der Trägerin abstellt.
Noch puristischer wird es bei den Herren. Männermode von „Kilian Kerner“ beruht meist auf simplen Hose-Shirt-Kombinationen. Die Hosenlänge changiert bei den einzelnen Modellen zwischen Normallänge und – interessanterweise – nicht albern erscheinenden Shorts, auch ein rosé-farbener Anzug wirkt in der Kerner-Adaption nicht androgyn oder seltsam, sondern absolut stylish.
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