„Zeitverschiebungen“ – für viele Fashion-Profis gehören sie zum Alltag. Aktuell veröffentlichen die Prêt-a-porter-Labels ihre „Resort Collections“ für den Start ins nächste Frühjahr. Die Berlin Fashion Week eröffnet Anfang Juli das internationale Curriculum der Präsentationen der „großen“ Designer-Kollektionen für die Sommersaison 2013.
Demgegenüber halten sich die High-Street-Ketten – H&M, Zara und Co. – im Hinblick auf ihre nächsten saisonalen Modelinien eher bedeckt. Die Fashion Weeks in Berlin, New York, London, Mailand und Paris lieferten zwar bereits im Januar die Trendvorschau für Herbst und Winter – was davon in der Mainstream-Mode angekommen ist, bekommen wir meist erst ab Mitte August und nach den Summer Sales zu sehen. Das britische Fashion-Label Topshop wich jetzt von dieser ungeschriebenen Regel ab und publizierte ein Preview seiner nächsten Herbst- und Winter-Kollektion. Die neuen Looks aus England beeindrucken durch ihre exzellente Umsetzung von Ready-to-wear-Designs in erschwingliche Mode für den Massenmarkt und ihre große Themenvielfalt.
„Swinging London“ – die 1960er Jahre lassen grüßen
„Retro“ ist der neue Trend bei wohl fast allen Fashion-Marken und in der Designer-Mode ebenso wie im Mainstream – als Inspiration dienten vergangene „modische Epochen“ von den 1920er bis zu den 1990er Jahren. Topshop konzentrierte sich in seiner Kollektion auf das „Swinging London“ der 1960er Jahre und kam den modischen Originalen dabei recht nahe: Bleistiftröcke, Zigarettenhosen, Miniröcke oder -Kleider, kurze gerade Mäntel, voluminöse Knitwear sowie schicke Vintage-Pumps und -Taschen. Das Designer-Team von Topshop setzte dabei mit klaren Silhouetten, präzisen Schnitten und dezenten Farben eher auf Understatement.
Das Resultat unterscheidet sich durch den Verzicht auf opulente Prints und die omnipräsente „neue Farbigkeit“ sehr wohltuend von vielen anderen aktuellen Kollektionen. Sehr schick sind unter anderem einige Looks für den Abend, etwa eine schmale Dreiviertelhose aus Goldbrokat zu einer schlichten schwarzen Bluse oder eine Robe für den etwas größeren Auftritt mit geradem Oberteil, Nietenstickereien und halbtransparentem bodenlangen Tüll-Rock.
„Urban Boheme“ – Topshops aktuelles Mode-Thema
Auch Fashionistas mit legeren Präferenzen kommen bei der neuen Topshop-Kollektion auf ihre Kosten. Einige Looks – gerne mit etwas 1970er-Jahre-Flair – wenden sich explizit an „Girlies“: Stricktuniken, bedruckte Miniröcke, Shorts und Shirts mit Print-Motiven, kurze voluminöse Jacken werden hier zu Wollstrümpfen und Boots getragen. Topshops eigentliches Thema für ein legeres Tagesoutfit heißt jedoch „Urban Boheme“ und führt darin Vintage-Trends mit sehr individuellen Looks zusammen.
Die Preview zeigt unter anderem filigrane Spitzenröcke zu rustikalen Shirts sowie Oversized-Jacken oder -Mänteln. Topshops aktuelle Party-Outfits sind schwarz, kurz und etwas punkig – die Models in der Fotostrecke tragen dazu entweder Ankle Boots mit High Heels oder recht grobe hohe Stiefel.
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