Anfang nächsten Jahres soll eine Duft- und Kosmetik-Linie des französischen Luxus-Labels „Louis Vuitton“ auf den Markt kommen. Dies berichtete jetzt das US-amerikanischen Magazins „Women´s Wear Daily“ und ist vor allem deshalb eine kleine Sensation, da sich „Louis Vuitton“ bisher nicht im Beauty-Segment engagierte, sondern sich weitgehend auf sein Kerngeschäft mit exklusiven Taschen und Lederwaren sowie Prêt-a-porter-Mode fokussierte. Marc Jacobs, der langjährige Kreativ-Chef des Labels, hat sich dafür Jacques Cavallier-Belletrud ins Boot geholt, der als Star der französischen Parfümeurs-Kunst gilt.
Parfümeur-Expertise aus Grasse
Cavallier-Belletrud stammt aus Grasse und damit aus der – auch dank des Romans „Das Parfüm“ von Patrick Süskind – wohl berühmtesten Parfüm-Stadt der Welt. Hinter seinen Duft-Kreationen steht unter anderem eine lange familiäre Tradition – seine Familie ist eine der alteingesessenen Parfümeurs-Dynastien der Region. Jacques Cavallier-Belletrud kreierte bereits viele Designer-Düfte, etwa Dior Addict, Jean Paul Gaultier Classique, L’Eau d’Issey, Cinema by Yves Saint Laurent und Stella by Stella McCartney.
Die Fashion-Szene rätselt jetzt, auf welche Duft-Mischung es bei der „Louis Vuitton“-Premiere wohl hinausläuft – viele tippen auf eine Blumen-Note. Grasse – und auch Jaques Cavallier-Belletrud – sind bekannt für opulente florale Düfte. Auch Marc Jacobs hat in der Vergangenheit für sein eigenes Label verschiedene florale Parfüms herausgebracht. Spannend bleibt ausserdem die Frage, ob der Design-Chef „Louis Vuitton“ lediglich ein Parfum „verordnet“ hat oder ob es sich doch um eine umfassendere Beauty-Linie handelt.
„Louis Vuitton“ – designed by Marc Jacobs
Marc Jacobs prägt bereits seit 1997 das Profil von „Louis Vuitton“. Zum Zeitpunkt seines Einstiegs bei dem Pariser Label gab es von „Louis Vuitton“ ausschließlich Lederwaren-Kollektionen – seinerzeit mit einem etwas angestaubten Image. Der New Yorker verordnete dem Profil des Hauses eine umfassende Verjüngungskur. Für die Lederwaren-Sparte etablierte er Kreativ-Kooperationen mit modernen Künstlern. Im Prêt-a-porter-Segment ist „Louis Vuitton“ erst durch Marc Jacobs aktiv und inzwischen sehr erfolgreich. Parallel dazu entwarf Marc Jacobs für „Louis Vuitton“ – analog zu anderen Luxus-Marken – einige Non-Fashion-Kollektionen, seit 2001 gibt es eine Uhrenlinie und seit 2004/2005 auch Schmuck und Sonnenbrillen. Mit der neuen Duft- respektive Beauty-Line schließt das Haus jetzt endgültig zum Standard-Portfolio anderer Edel-Marken auf.
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