Normalerweise freuen sich die Labels, wenn ihre Produkte von Stars getragen und bei deren Medienauftritten promotet werden, etliche Firmen bezahlen die Celebrities dafür oder stellen zumindest das Equipment zur Verfügung. Nicht so die US-amerikanische Kultmarke Abercrombie & Fitch (A&F) – das Management des Unternehmens bot den Darstellern der MTV-Reality Soap „Jersey Shore“ eine beträchtliche Geldsumme, wenn sie vor der Kamera das Tragen von A&F-Outfits unterlassen.
„Jersey Shore“ begleitet eine Gruppe junger Italo-Amerikaner in die Ferien – in der aktuellen Staffel auf eine Urlaubsreise nach Florenz. Abercrombie & Fitch monierte jetzt, dass Serienstar Michael „The Situation“ Sorrentino ein wenig zu sehr das Klischee-Bild des Italo-Machos kolportiere und damit dem Markenimage schade. Auch die anderen Darsteller der Soap stünden im Gegensatz zu der angestrebten Marken-Inszenierung und könnten damit vielen Fans des Labels „Kummer bereiten“.
Echte Distanz oder PR-Gag mit Folgen an der Börse
Sorrentinos Markenzeichen in der Serie ist sein Waschbrettbauch, den er gern zusammen mit dem A&F-Markenlogo präsentiert – fragwürdig aus Unternehmenssicht sind dabei Unterwäsche, neuerdings auch eine Jogginghose und diverse T-Shirts mit den Aufdrucken „Fitchuation“ und „G.T.L.“ (gym, tan, laundry – Fitness, Sonnenbräune, sexy Wäsche). MTV beeilte sich, den Vorfall als etwas skurrilen PR-Gag hinzustellen. Auch Michael Sorrentino twitterte – offenbar eher amüsiert – dass sich das Label da offenbar in etwas hineinmanövriert habe, merkte allerdings an, dass seines Wissens nach die Verkaufszahlen des „Fitchuation“-Shirts nach seinem Auftritt mit dem Teil deutlich gestiegen wären. Zumindest für A&F weniger amüsant ist die Reaktion der Börse auf die Fashion-Posse, am ersten Tag nach der Publikation des Vorfalls fiel die A&F-Aktie um mehr als acht Prozent.
Abercrombie & Fitch kommt nach Düsseldorf und Hamburg
Abgesehen vom „Jersey Shore“-Knick befindet sich Abercrombie & Fitch wirtschaftlich derzeit stark im Aufwind – verantwortlich dafür ist vor allem die europäische Expansion der hippen Marke. In Deutschland ist ihr lässiger Ostküsten-Streetwear-Style vor allem bei Teenagern beliebt, die dafür bislang schon mal eine Shoppingtour per Flugzeug buchten. Die gute Nachricht für alle Fans: Das Club-Feeling der A&F-Stores gibt es bald auch hierzulande. In Düsseldorf eröffnet noch in diesem Jahr ein Flagship Store, ein zweiter soll bald danach in Hamburg folgen.
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