Der Sommer 2011 stand fast vollständig im Zeichen aktuell interpretierter Retro-Mode – Magazine und Modeblogs entdeckten vor allem die 1960er und 1980er Jahre als die Vorbilder der gerade angesagten Outfits. Auch die ersten Herbst- und Winter-Impressionen der Fashion-Ketten stehen deutlich im Zeichen des modischen Revivals. Die Bloggerin Thuy Ha, die für „Otto“ in ihrem Modeblog „Two Fashions“ regelmäßig die aktuellen Modetrends bespricht und ihre eigenen Styling-Ideen kommuniziert, freut sich über die „Neo-Vintage“ – aus ihrer Sicht ist sie ein Nicht-Trend, der viel Raum für individuelle Stile und modische Inszenierungen lässt. Zusammen mit einer Kollegin, der Hamburger Stylistin Nathalie von Gordon, beschrieb sie jetzt die Fashion-Essentials für die kommende Saison.
Die Neo-Vintage präsentiert sich farbig
Die Herbst-/Wintermode 2011 bleibt farbig und steht ganz im Zeichen des Colourblocking, das die oft eher puristischen Schnitte des Retro-Looks vitalisiert. Allerdings sind die Kombinationen nicht mehr ganz so schrill wie bei den Sommeroutfits, sondern verbinden beispielsweise den aktuellen Trend zu Rot mit dezentem Camel oder Nude.
Im Herbst kommt das 1970er Revival
Im Vergleich zum Sommer wird die Herbstsaison 2011 individualistischer und verspielter – der Hintergrund dafür ist ein Revival der Mode aus den 1970ern. Konkret bedeutet das: Schlaghosen, XXL-Röcke, Kunstpelzwesten und Strick über eher filigranen Oberteilen, schmale Lederjacken, lässige Accessoires vom bunten Seidenschal bis zu Plateau-Boots. Wer die Originale mag und die Möglichkeit hat, echte Vintage-Läden nach Einzelteilen zu durchstöbern, ist mit den Revival-Outfits absolut up-to-date. Gleichzeitig wird die Mode femininer: Kleider, Röcke, Blusen – gern als Spitzen- oder Schluppenbluse – haben Terrain zurückgewonnen. Dafür sind klassische Abendgarderoben „out“, die modebewusste Frau erscheint stattdessen in Blazern oder passenden Anzughosen und kombiniert diese mit farbigen Tops und einer Clutch.
Gleichzeitig zeigt sich ein Trend zur Klassik: Der Blazer bleibt, das – ursprünglich von Coco Chanel kreierte – Boucle-Jäckchen kommt wieder. Im Alltag lassen sich beide Varianten gut etwas sportlich inszenieren – dann mit Denim, T-Shirts und etwas eleganteren Schuhen. Unverzichtbar sind auch weiterhin der Trenchcoat und das „kleine Schwarze“.
Jamie Hince – der Trendsetter für die Herren
Laut Natalie von Gordon ist übrigens Kate Moss-Ehemann Jamie Hince der aktuelle Trendsetter für die Herren. Sein Stil – schmale Anzugschnitte, Lederjacken mit Chino-Hosen, Paisley-Tücher und Sonnenbrillen von Ray Ban. Das Urteil der Stylistin: Lässig, Rock’n’roll und Gentleman.
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