Armancio Ortega, der 75-jährige Patriarch des spanischen Fashion-Imperiums Inditex, räumte in diesen Tagen seinen Chefsessel im galizischen Arteixo. Nachfolger wird der seit 2005 unter ihm arbeitende Pablo Isla – Branchengerüchte besagten, dass dieser den Wechsel zuletzt offensiv eingefordert und damit gedroht hat, sonst zur Konkurrenz zu wechseln.
In den vergangenen 35 Jahren hat der extrem medienscheue Ortega seine Inditex vom lokalen Textilbetrieb zum autoritär und unprätentiös geführten globalen Unternehmen entwickelt, dessen Aktie – auch gegenüber Mitbewerbern wie H&M – in den letzten Jahren vor allem Höhenflüge kennt. Deutschen Fashion-Kundinnen ist wahrscheinlich vor allem die Hauptmarke „Zara“ – das globale Flaggschiff der Inditex – bekannt.
Das „Zara“ Design stammt von „begnadeten Kopierern“
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Kaum Werbung, sondern „Zara“ Flagship Stores
Bis auf zwei eher moderate Anzeigenkampagnen im Januar und August verkaufen sich die „Zara“ Kollektionen ohne jede Werbung. Experten schätzen, dass die Inditex hierdurch im Vergleich zu ihren Wettbewerbern pro Jahr Etats von rund 500 Millionen Euro einspart – diese Gelder fließen fast vollständig in die Flagship Stores der Marke und die Präsentation der Kollektionen. Konzern-Strategie ist: In jeder Metropole muss es mindestens einen „Zara“-Store mit möglichst exklusiver Positionierung geben. Die Einrichtung der Läden wird im Pilot Store in Arteixo komplett durchgeplant und von dort aus an die Stores geliefert.
„Zara“ hat sieben Geschwister
Für die kleineren Schwestermarken startet das Unternehmen gerade einen Expansionskurs. In Deutschland gab es bisher lediglich Shops von „Massimo Dutti“ (elegante Mode für Damen und Herren über 25) und „Zara Home“. Mittelfristig sollen jedoch alle Inditex-Marken auch hier vertreten sein. Den Anfang macht im Herbst das Young Fashion-Label „Bershka“ mit einem eigenen Store in Berlin. Wann „Pull & Bear“ (Streetwear), „Oysho“ (Dessous) und „Stradivarius“ (urbane Mode für junge Frauen) auch bei uns eintreffen, ist zurzeit noch nicht bekannt.
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