Die schwedische H&M und das spanische Label Zara sind in einem weitgehend identischen Marktsegment aktiv – urbane Trendmode zu erschwinglichen Preisen, Vollsortimenter für Damen, Herren und Kids inklusive Accessoires – wobei Zara oft etwas exklusiver daherkommt, H&M dafür zumindest in Deutschland fast flächendeckend präsent ist. Beide Unternehmen sind börsennotiert und stark von der Entwicklung des Baumwollpreises abhängig – durch den aktuellen Preisanstieg bei Cotton sind folglich beide belastet.
Zara profitiert von osteuropäischer und asiatischer Expansion
Die aktuelle Börsenentwicklung zeigt: Zara ist auf dem Vormarsch – im Vergleich zum Vorjahr verbucht der spanische Konzern weltweit im ersten Quartal 2011 ein zehnprozentiges Gewinnwachstum (auf 332 Millionen Euro), auch die Umsatzzahlen sind um elf Prozent (auf 2,96 Milliarden Euro) gestiegen. Analysten führen den Erfolg von Zara beziehungsweise der Muttergesellschaft Intidex auf eine Strategie zurück, die den Unternehmenserfolg tendenziell unabhängig vom schwächelnden europäischen Heimatmarkt macht. Zara und Intidex haben in den letzten Jahren verstärkt auf die Expansion nach Asien und Osteuropa gesetzt. Als aktuellen Forecast und Konsequenz aus der kontinuierlich wachsenden Präsenz junger Mode im Netz kündigt das Unternehmen sein Engagement im Online-Geschäft an – im September soll Zara Online zunächst in den USA an den Start gehen.
Umsatz erreicht die Erwartungen nicht – Ursache: Deutschland
Auch H&M präsentiert aktuelle Zahlen (auf der Basis ihres 2. Quartals vom 1. März bis 31. Mai 2011). Im Vorjahresvergleich wächst der H&M Umsatz um zwei Prozent auf circa drei Milliarden Euro und bleibt damit deutlich unter der bisherigen Prognose eines Umsatzwachstums von 5,4 Prozent (expansionsbereinigt – in die Berechnung fließen nur Zahlen aus Filialen ein, die mindestens ein Jahr auf dem Markt sind). Analysten machen für das aktuell schlechte Abschneiden von H&M das geringe Umsatzwachstum in Deutschland, dem wichtigsten H&M Absatzmarkt, verantwortlich.
Die Börsen haben unmittelbar auf die aktuellen Zahlen reagiert – die H&M Aktie hat heute Morgen knapp drei Prozent verloren – Intidex dagegen legte um reichlich zwei Prozent zu.
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